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Multiple Sklerose: Orale versus intravenöse Steroide zur Schubtherapie
Bei einem akuten Schub einer Multiplen Sklerose (MS) ist eine hochdosierte intravenöse Steroid-Stosstherapie Standard. Die im Lancet publizierte COPOUSEP-Studie untersuchte, ob die orale Gabe von hochdosiertem Methylprednisolon der intravenösen Gabe gleichwertig ist.
Lancet 2015, Online Publikation am 28. Juni , LePage E et al.

Epilepsie und Schwangerschaft: Höhere Müttersterblichkeit und Komplikationsrate
Etwa 0.3 bis 0.5% aller Schwangerschaften betreffen Epileptikerinnen. Es stellt sich die Frage, ob diese Frauen eher mit peripartalen Komplikationen zu rechnen haben als Frauen ohne Epilepsie. Eine grosse retrospektive Studie im JAMA Neurology gibt Hinweise.
JAMA Neurol. 2015, Online Publikation am 6. Juli , MacDonald SC et al.

Crohn-Patienten leiden häufiger unter Restless Legs
Seit einigen Jahren ist der Zusammenhang zwischen Morbus Crohn und Restless-Legs-Syndrom (RLS) bekannt. Als Verbindung beider Erkrankungen werden der häufige Eisenmangel, die entzündlichen Vorgänge und die bakterielle Überwucherung im Darm vermutet. Eine Studie untersuchte nun Inzidenz und Ausmass des RLS bei Crohn-Patienten.
Eur J Gastroenterol Hepatol 2015, Online Publikation am 4. Mai , Hoek PD et al.

Akutes Delirium mit einfachen Massnahmen bei älteren Menschen vermeiden
Bei älteren Spitalspatienten lassen sich akute Verwirrtheitszustände durch nicht pharmakologische Massnahmen häufig verhindern, wie eine Metaanalyse im JAMA Internal Medicine zeigt. Dazu zählen z.B. ausreichende Ernährung und Trinkmenge, erholsamer Schlaf, Behebung von Hör- oder Sehstörungen, tägliche Bewegung und mehrmals tägliche "Re-Orientierung" über Ort und Zeit.
JAMA Intern Med. 2015;175(4):512-520 , Hshieh TT et al.

Review: Medikamentöse Therapie des Morbus Parkinson
Nach Alzheimer ist Parkinson weltweit die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung. Obwohl es noch keine ursächliche Behandlung gibt, kann eine symptomatische Therapie die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessern. Ein systematischer Review im JAMA fasst die aktuelle Evidenz zur medikamentösen Initialtherapie des Parkinson zusammen, mit Fokus auf die motorische Symptomatik.
JAMA. 2014;311(16):1670-1683 , Connolly BS et al.

Metaanalyse: Capsaicin-Pflaster bei neuropathischen Schmerzen
Eine aktuelle Metaanalyse bestätigt die Wirksamkeit der topischen Anwendung von hochdosiertem Capsaicin (Peperoni-Alkaloid) als Pflaster bei chronischen Schmerzen einer Postzosterneuralgie oder einer HIV-assoziierten Neuropathie.
Clin J Pain. 2014;30(4):286-94. , Mou J et al.

Karpaltunnelsyndrom: Kortisonspritzen auf Dauer nur begrenzt wirksam
Der langfristige Nutzen von Kortisonspritzen beim Karpaltunnelsyndrom dürfte nur bescheiden sein. So lautet das Ergebnis einer aktuellen Schwedischen Studie, die in den Annals of Internal Medicine publiziert wurde. Drei von vier Patienten werden trotz Kortison innerhalb eines Jahres operiert.
Ann Intern Med. 2013;159(5):309-317 , Atroshi I et al.

Epilepsie: Erhöhtes Risiko für frühen Tod
Epilepsie-Patienten haben ein deutlich höheres Risiko, frühzeitig an einem nicht natürlichen Tod zu sterben, insbesondere wenn eine psychiatrische Komorbidität vorliegt. Dies zeigt eine Fall-Kontrollstudie im Lancet.
The Lancet 2013; Online Publikation am 22. Juli , Fazel S et al.

Parkinson: Frühe Neurostimulation von Vorteil
Die Neurostimulation wurde bisher nur bei Patienten mit langjähriger Erkrankung und schwerer Symptomatik eingesetzt. Eine Studie im New England Journal of Medicine zeigt nun, dass davon auch Patienten in früheren Stadien deutlich mehr profitieren als von der alleinigen medikamentösen Therapie.
N Engl J Med. 2013;368(7):610-22 , Schuepbach WM et al. for the EARLYSTIM Study Group

Moderne Schlafmitteln wirken teilweise über Placeboeffekt
Die sogenannten Z-Substanzen (Name beginnt jeweils mit Z) gelten inzwischen als Schlafmittel der ersten Wahl. Das Wirkprofil - aber auch die Nebenwirkungen - sind ähnlich wie bei den Benzodiazepinen, wobei die Abhängigkeitsgefahr geringer sein soll. Bei ihrer Wirksamkeit dürfte ein deutlicher Placeboeffekt mitspielen, wie eine neue Metaanalyse zeigt.
BMJ 2012;345:e8343 , Huedo-Medina TB et al.

Ischialgie: Epidurales Kortison nur bedingt wirksam
Epidurale Kortisondinjektionen lindern Ischialgie-Beschwerden offenbar nur moderat und wenn dann nur kurzfristig, so das Ergebnis einer Metaanalyse in den Annals of Internal Medicine.
Ann Intern Med 2012; Online Publikation am 13. November , Pinto RZ et al.

Akupunktur bei chronischen Schmerzen - Metaanalyse individueller Patientendaten
Akupunktur wird in vielen Praxen erfolgreich zur Behandlung chronischer Schmerzen eingesetzt. Ob diese die Schmerzen tatsächlich lindert, oder nur über einen Placeboeffekt wirkt, ist umstritten. Eine neue Metaanalyse in den Archives of Internal Medicine unterstreicht die positive Wirkung der Akupunktur bei vier unterschiedlichen chronische Schmerzzuständen.
Arch Intern Med 2012; Online Publikation am 10. September , Vickers AJ et al. for the Acupuncture Trialists' Collaboration

Migräne: Rizatriptan bei jungen Patienten bald neue Option
Bei jungen Migränepatienten sind die Therapieoptionen bislang sehr begrenzt. Die besonders wirksamen Triptane können mit einer einzigen Ausnahme (Sumatriptan-Nasenspray) nur bei Erwachsenen verschrieben werden. Nun dürfte mit RIzatriptan bald eine neue Option zu Verfügung stehen. In den USA wurde das Triptan bereits bei jungen Patienten zugelassen.
Cephalalgia 2012;32:750-765 , Ho TW et al.

Parkinson: Koffein lindert motorische Symptome
Frühere Studien wiesen darauf hin, dass Kaffeetrinker seltener an Parkinson erkranken. Nun zeigte eine kleine Studie im Neurology, dass auch bereits an Parkinson erkrankte Personen von Koffein, das ein nicht selektiver Adenosinantagonist ist, profitieren können: Bei ihnen verbesserten sich die Bewegungsstörungen.
Neurology 2012, Online Publikation am 2. August , Postuma RB et al.

Hirnschlag: Auch ältere Patienten profitieren von der rt-PA-Lyse
Die Lyse mit rekombinantem Gewebeplasminogenaktivator (rt-PA) bleibt gemäss Zulassung vor allem Jüngeren und einem Zeitfenster von 4.5 Stunden nach Schlaganfall vorbehalten. Dass ältere Patienten genauso profitieren und manche Patienten auch bei einem Zeitfenster von bis zu 6 Stunden noch einen Nutzen haben können, belegen zwei im Lancet publizierte Studien (davon eine Metaanalyse), die zeitgleich bei der European Stroke Conference in Lissabon vorgestellt wurden.
Lancet 2012, Online Publikationen am 23. Mai , The IST-3 collaborative group; Wardlaw JM et al. (Metaanalyse)

Status epilepticus: Intramuskuläre versus intravenöse Applikation
In einer Studie im NEJM erbrachte bei Patienten mit Status epilepticus die notfallmässige Behandlung mit Midazolam intramuskulär mindestens gleich gute, wenn nicht sogar bessere Resulate wie Lorazepam i.v. Damit bleibt den Notfallärzten das bei krampfenden Patienten oft schwierige Anlegen eines venösen Zugangs erspart.
N Engl J Med 2012;366:591-600 , Silbergleit R for the NETT Investigators

Parkinson: Neuartiges System zur tiefen Hirnstimulation verbessert Symptome
Die tiefe Hirnstimulation ist beim Morbus Parkinson ein etablierter Therapieansatz. Erstmals hat eine kontrollierte Studie im Lancet Neurolgy die Wirksamkeit und Sicherheit eines implantierten Konstantstrom-Systems zur Behandlung der Symptome untersucht. Bisher werden hauptsächlich spannungskontrollierte Systeme eingesetzt.
Lancet Neurology 2012;11:140-149 , Okun MS et al. for the SJM DBS Study Group

Wie effektiv ist Akupunktur zur Migräne-Prophylaxe?
Eine Studie im Fachblatt des Kanadischen Ärzteverbandes verglich vier verschiedene Akupunkturmethoden - davon eine Scheinakupunktur - zur Migräne-Prophylaxe. Die Resultate weisen auf einen nur bescheidenen Nutzen der Akupunktur hin.
CMAJ 2012, Online Publikation am 9. Januar, doi: 10.1503 , Ying Li et al.

Arthroseschmerzen: Akupunktur hilft, Placeboeffekt auch
Die Akupunktur erfreut sich grosser Beliebtheit, insbesondere zur Behandlung von akuten und chronischen Schmerzen. Ob die Wirkung auf Akupunktur-spezifische Effekte beruht, oder ob ein massgeblicher Placeboeffekt besteht, wurde erneut in einer Studie im Fachblatt Pain untersucht.
Pain 2011, Online Publikation am 12. Dezember , White P et al.

HIV: Erste Leitlinie zur antiretroviralen Therapie und Antiepileptika
Epileptische Anfälle sind eine der häufigsten neurologischen Symptome bei HIV-Infizierten. Doch pharmakokinetische Interaktionen zwischen Antiepileptika und HIV-Medikamente erschweren oft die Therapie. Die AAN hat zusammen mit der International League Against Epilepsy erstmals eine Leintlinie zur gleichzeitigen Therapie mit antiretroviralen Medikamenten und Antiepileptika publiziert.
Neurology 2012;78:139–145 , Birbeck GL et al.

 
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