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Parkinson: Neuartiges System zur tiefen Hirnstimulation verbessert Symptome

Die tiefe Hirnstimulation ist beim Morbus Parkinson ein etablierter Therapieansatz. Erstmals hat eine kontrollierte Studie im Lancet Neurolgy die Wirksamkeit und Sicherheit eines implantierten Konstantstrom-Systems zur Behandlung der Symptome untersucht. Bisher werden hauptsächlich spannungskontrollierte Systeme eingesetzt.

An der randomisierten kontrollierten Multizenterstudie nahmen 136 Parkinson-Patienten teil, deren Erkrankung mindestens fünf Jahren bestanden hatte, und die trotz adäquater medikamentöser Therapie während mindestens sechs Stunden pro Tag über eine schlechte Beweglichkeit klagten (Off-Phasen) oder unter moderaten bis schweren Dyskinesien litten. Alle Patienten erhielten das neuartige Konstantstrom-System in den Nucleus subthalamicus implaniert, dass bei einem Drittel (35 Teilnehmer) jedoch erst nach drei Monaten aktiviert wurde (Kontrollgruppe). Primärer Endpunkt war die Verbesserung der "On-Time" nach drei Monaten, d.h. die tägliche Anzahl der Stunden ohne lästige Dyskinesien.

 

Nach drei Monaten war die "On-Time" in der Stimulations-Gruppe um durchschnittlich 4.27 Stunden verbessert, in der Kontrollgruppe lag die Steigerung bei 1.77 Stunden (p=0.003). Bei der Auswertung des motorischen Teils der Unified Parkinson's Disease Rating Scale (Subskala III der UPDRS), zeigte sich in der Gruppe mit Stimulation nach Absetzen der Medikamente eine Verbesserung des Ausgangswertes um 39%. Bezüglich Sicherheit traten acht schwerere Komplikationen (fünf Infektionen und drei Hirnblutungen) auf. Zu den unerwünschten Wirkungen in der Stimulations-Gruppe zählten motorische Beeinträchtigung des Sprechens, Fatigue, Missempfindungen (Parästhesien) und Ödeme. In beiden Gruppen wurden Gangstörungen, Gleichgewichtsstörungen, Dyskinesien und Stürze beobachtet.

 

Konklusion der Autoren: Die tiefe Hirnstimulation des Nucleus subthalamicus mit einem Konstantstrom-Gerät verbesserte die "On-Time" signifikant im Vergleich zu keiner Stimulation. Als weiterer Schritt soll ein direkter Vergleich des bisher üblichen spannungskontrollierten Systems mit dem neuartigen Konstantstrom-System erfolgen.

Lancet Neurology 2012;11:140-149 - Okun MS et al. for the SJM DBS Study Group

26.01.2012 - gem

 
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