Metaanalyse: Capsaicin-Pflaster bei neuropathischen Schmerzen
Eine aktuelle Metaanalyse bestätigt die Wirksamkeit der topischen Anwendung von hochdosiertem Capsaicin (Peperoni-Alkaloid) als Pflaster bei chronischen Schmerzen einer Postzosterneuralgie oder einer HIV-assoziierten Neuropathie.
In die Metaanalyse wurden sieben Studien mit insgesamt 1313 Patienten mit Postzosterschmerzen und 801 Patienten mit schmerzhafter HIV-Neuropathie einbezogen. In allen Studien wurde das Capsaicin-Pflaster (8%) gegenüber einem sehr gering dosierten Capsaicin-Pflaster (0.04%) verglichen. Als Responder galten jene Patienten, die ab der zweiten Behandlungswoche eine Verbesserung der Schmerzen um mindestens 30% auf einer 10 Punkteskala erreichten. Als schmerzfrei galten jene mit höchstens einem Punkt auf der Schmerzskala. Die meisten Studien hatten eine Laufzeit von 12 Wochen, einige wurden offen bis zu einem Jahr weitergeführt.
In der Gruppe mit Postzosterschmerzen lag das Ansprechen bei 44% und 11% erreichten Schmerzfreiheit. In der Gruppe mit HIV-Neuropathie waren es 41% und 7%. Die Wirkung setzte bei Postzosterschmerzen durchschnittlich nach 3.4 Tagen und median nach einem Tag ein; bei HIV-Neuropathie durchschnittlich nach 6,5 Tagen (etwas verzögert aufgrund einer initialen Verschlechterung auf der Schmerzskala) und median nach 4 Tagen. Die Wirkung hielt im Schnitt 5 Monate und im Median 3 Monate an. Bei der Auswertung jener Patienten, die auch nach 12 Monaten nachuntersucht wurden, lagen die Ansprechraten bei 40% (Postzosterschmerzen) bzw. 36% (HIV-Neuropathie) und jene für Schmerzfreiheit bei 9% bzw. 10%.
Konklusion der Autoren: Viele Patienten mit Postzosterschmerzen oder schmerzhafter HIV-Neuropathie sprechen auf eine Behandlung mit Capsicain-Pflaster an. Bei Respondern setzt die Wirkung innerhalb weniger Tage ein und hält im Schnitt 5 Monate an.
Link zur Studie
Clin J Pain. 2014;30(4):286-94. - Mou J et al.
03.04.2014 - gem