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Metaanalyse: Orales Kortison bei akuter Rhinosinusitis nutzlos

Mit der Gabe von Kortision sollen die Beschwerden einer akuten Rhinosinusitis durch deren entzündungshemmenden und schleimhautabschwellenden Wirkung verbessert werden. Der Nutzen von Kortisonsprays ist generell gering, sodass mittlerweile zur oralen Therapie geraten wird. Doch Kortisontabletten scheinen laut einer Metaanalyse im CMAJ auch keine schnellere Heilung bewirken.

In die verblindete placebokontrollierte Studie, an der sich 54 Hausarztpraxen (insgesamt 68 Hausärzte) in den Niederlanden beteiligten, wurden zwischen 2008 und 2011 insgesamt 175 Patienten mit einer akuten Rhinosinusitis entweder mit Prednisolon 30 mg/Tag (n=88) oder Placebo (n=86) für sieben Tage behandelt. Die Teilnehmer wurden gebeten, täglich über 14 Tage ihre Symptome zu dokumentieren. Primärer Endpunkt war der Anteil Patienten, der am Tag 7 frei von Gesichtsschmerzen und ohne Druckgefühl in den Nasennebenhöhlen war.

 

Den primären Endpunkt erreichten 62.5% (55/88) im Prednisolon-Arm und 55.8% (48/86) im Placebo-Arm. Mit einer absoluten Differenz von 6.7% war der Unterschied zwischen den beiden Gruppen weder statistisch signifikant, noch profitierten die mit Kortison behandelten Patienten von einer schnelleren Abheilung. Auch beim kombinierten Symptom-Score (rinnende Nase, nasopharyngealer Sekretfluss, verstopfte Nase, Husten und Gesichtsschmerzen) sowie bei der gesundheitsbezogenen Lebensqualität ergaben sich keine signifikanten Unterschiede, ebenso nicht bei den Nebenwirkungen, die in der Regel mild ausfielen. 

 

Konklusion der Autoren: Eine systemische Monotherapie mit Steroiden hatte keinen klinisch relevanten Nutzen bei akuter Rhinosinusitis.

 

Link zur Studie

CMAJ 2012, Online Publikation am 7. August - Venekamp RP et al.

13.08.2012 - gem

 
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