Was erfahren Patienten über Antibiotikaresistenz in der Allgemeinpraxis?
Patienten vertrauen Ihrem Hausarzt, wenn sie Antibiotika erhalten und erinnern sich mehrheitlich
an die Empfehlungen, die sie vom Hausarzt betreffend der Antibiotikaeinnahme erhalten haben. Allerdings wissen nur die Wenigsten etwas über Antibiotikaresistenz.
In der im Family Practice erschienen Studie wurden 1625 Erwachsene in zufällig ausgewählten Haushalten in U.K. befragt. 88% der Befragten vertrauen darauf, dass ihr Hausarzt erkennt, wann Antibiotika notwendig sind.
Indikationen für Antibiotika im vergangen Jahr waren laut der Patientenbefragung in 62% Racheninfektionen, in 60% Sinusinfektionen und in 42% Husten. 67% erinnerten sich an Informationen, die sie zur Anwendung der Antibiotika erhalten haben. Nur 8% allerdings erinnerten sich daran, Informationen über die Problematik der Resistenzentwicklung erhalten zu haben.
44% wussten Bescheid, dass Antibiotika gegen Bakterien wirkt und nicht gegen Viren. 45% stimmten mit der Aussage überein, dass auch Gesunde Träger von resistenten Bakterien sein können.
Fazit der Autoren: Die Forscher kommen zum Schluss, dass Patienten zwar mehrheitlich über die Gründen der Antibiotikaverschreibung und deren Anwendung Bescheid wissen, hingegen aber grosser Aufklärungsbedarf bezüglich der Problematik der Antibiotikaresistenz besteht. Dies betrifft vor allem jüngere Patienten und solche aus sozial niedrigeren Schichten, welche in der Studie tendenziell schlechter informiert waren.
Link zur Studie
Fam Pract. 2016 Apr 12. pii: cmw022. (Epub ahead of print) - McNulty CA et al.
13.05.2016 - fgr