Tibolon zur Behandlung postmenopausaler Frauen mit Osteoporose
In der LIFT-Studie wurde untersucht, ob man mit Tibolon Knochenbrüche bei Frauen mit bestehender Osteoporose verhindern kann. Die Daten wurden nun im New England Journal of Medicine publiziert.
4'538 Frauen im Alter zwischen 60 und 85 Jahren mit nachgewiesener Osteoporose wurden in randomisierte Multizenterstudie eingeschlossen. Die Behandlung erfolgte entweder mit Tibolon 1.25 mg täglich oder Placebo. Jährlich erfolgte ein Röntgen der Wirbelsäule zur Erfassung neu aufgetretener Wirbelkörperfrakturen. Zudem wurden die Raten kardiovaskulärer Ereignisse und die Brustkrebsraten bestimmt.
Die Behandlungsdauer betrug im Schnitt 34 Monate. Im Vergleich zur Placebogruppe traten in der Tibolon-Gruppe weniger Wirbelkörperfrakturen (70 vs. 126 Fälle pro 1’000 Personenjahre, Hazard Ratio [HR] 0.55, p<0.001) und weniger nicht vertebrale Frakturen auf (122 vs. 166 Fälle pro 1’000 Personenjahre, HR 0.74, p=0.01). Unter Tibolon zeigte sich auch ein geringeres Brustkrebsrisiko (HR 0.32, p=0.02) und ein geringeres Kolonkarzinomrisiko (HR 0.31, p=0.04). Allerdings hatten die mit Tibolon behandelten Frauen ein erhöhtes Hirnschlagrisiko (HR 2.19, p=0.02), was zum Studienabbruch im Februar 2006 führte. Bezüglich koronarem Risiko und venösem Thromboserisiko unterschieden sich die Gruppen nicht voneinander.
Konklusion der Autoren: Tibolon reduzierte das Risiko für Frakturen, für Brustkrebs und möglicherweise auch für Kolonkarzinom. Der Preis dafür war ein erhöhtes Hirnschlagrisiko.
Link zur Studie
NEJM 2008;359:697-708 - Cummings SR et al. for the LIFT Trial Investigators
14.08.2008 - gem