TVT: Ein Drittel der Patienten hat stumme Lungenembolien
Stein und Kollegen haben in einer im American Journal of Medicine publizierten systematischen Review untersucht, wie häufig bei Patienten mit einer tiefen Venenthrombose (TVT) stumme Lungenembolien nachgewiesen werden können.
In PubMed haben die Autoren nach Studien gesucht, welche über die Prävalenz von stummen Lungenembolien bei TVT berichteten. Bei der Auswertung der Resultate wurden die verschiedenen Untersuchungsmethoden zur Bestätigung einer LE berücksichtigt (Ventilations-Perfusions-Szintigraphie, CT-Angiographie oder konventionelle pulmonale Angiographie).
28 Studien erfüllten die Einschlusskriterien für die Review. Eine stumme (asymptomatische) LE wurde bei 1665 von 5233 Patienten (32%) diagnostiziert. Auch zentrale Pulmonalarterien waren bei stummer LE betroffen. Die Inzidenz der stummen LE war höher bei proximaler TVT, im Vergleich zur distalen TVT (36% versus 13%). Eine stumme LE war mit einem wesentlich höheren Risiko für rezidivierende LEs assoziiert (5.1% versus 0.6% bei Patienten ohne stumme LE).
Konklusion der Autoren: Da fast ein Drittel aller Patienten mit TVT eine stumme LE erleiden, muss ein routinemässiges LE-Screening bei Patienten mit TVT erwogen werden. Insbesondere bei abnormalem, aber auch bei „nahezu normalem“ Thorax-Röntgenbild empfehlen die Autoren die Suche nach der LE.
Link zur Studie
Am J Med 2010;123:426-431 - Stein PD et al
07.06.2010 - dde