Prävention katheterassoziierte Harnwegsinfekte
Harnwegsinfektionen zählen zu den häufigsten nosokomialen Infektionen überhaupt. Da der transurethrale Harnwegskatheter der wichtigste Risikofaktor für solche Harnwegsinfektionen ist, stellt die Vermeidung unnötiger Katheterliegetage das Grundprinzip aller Präventionskonzepte dar. Eine amerikanische Studie liefert dazu neue Daten.
Für die Studie wurden die Infektionsraten der "Keystone Bladder Bundle Initiative", zur Vermeidung von katheterassoziierten Harnwegsinfektionen, die in allen Spitälern im US-Bundesstaat Michigan durchgeführt wurde, mit jenen Infektionsraten von Kliniken anderer US-Staaten mit herkömmlicher Prävention verglichen. Insgesamt beteiligten sich 470 Kliniken.
In den Spitälern mit der Initiative erfolgten regelmässiger ultraschallgestützte Blasenscanner (53% vs. 39%, p=0.04) und das Klinikpersonal wurde vermehrt auf die Katheter aufmerksam gemacht, wodurch die Katheterisierung häufiger beendet wurde (44% vs. 23%, p<0.001). Durch die Präventionsmassnahmen der Initiative konnte in Michigan im Jahr 2009 die Rate der katheterassoziierten Harnwegsinfektionen um 24% gesenkt werden. Die anderen US-Kliniken erreichten nur eine Verbesserung um 6%.
Fazit der Autoren: Im US-Staat Michigan wurde im Rahmen der „Keystone Bladder Bundle Initiative“ die Rate katheterassoziierter Harnwegsinfekte deutlicher gesenkt als in den Kliniken anderer US-Staaten, vor allem aufgrund der Bestrebungen, eine vorübergehende Katheterisierung so schnell wie möglich zu beenden.
Link zur Studie
JAMA Intern Med. 2013; Online Publikation am 25. März - Saint S et al.
12.04.2013 - gem