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Meningitis: Steroide ja oder nein?

Die Komplikationsrate mit neuorologischen Defiziten und eventuell sogar Todesfolge ist bei Erwachsenen mit einer bakteriellen Meningitis (häufig durch Streptokokken verursacht) relativ hoch. Der Entzündungsreaktion im Subarachnoidalraum wird dabei eine grosse Bedeutung beigemessen. Ob Steroide die Komplikationsrate bei erwachsenen Personen mit einer Meningitis reduzieren können wurde in der folgenden Studie untersucht.

301 Patienten mit einer bakteriellen Meningitis wurden in die randomisierte, placebokontrollierte Doppelblindstudie eingeschlossen. Bereits vor der Antibiotikaverabreichung oder spätestens gleichzeitig erhielten die Patienten entweder 10 mg Dexamethason oder Placebo vier mal täglich für 4 Tage. Primärer Endpunkt war die Rate günstiger outcomes nach 8 Wochen, definiert als ein Glasgow Outcome Score (GOS) von 5 (GOS 1 = Tod, GOS 2 = vegetativer Status, GOS 3 = schwere Abhängigkeit, GOS 4 = unabhängig, aber Schule und Arbeit nicht möglich, GOS 5 = leichte oder keine Behinderung).

 

Unter Dexamethason betrug das relative Risiko für einen ungünstigen outcome 0.59 (im Vergleich zur Placebogruppe, p=0.03). Waren die verursachenden Erreger Pneumokokken reduzierte sich dieses sogar auf 0.50. Das relative Todesrisiko betrug unter Dexamethason 0.48 (p=0.04). In der Dexamethasongruppe traten 2, in der Placebogruppe 5 GI-Blutungen auf. Konklusion der Autoren: Die Verabreichung von Dexamethason bei erwachsenen Patienten mit einer bakteriellen Meningitis reduziert die Anzahl Patienten mit einem schlechten outcome signifikant. Das Blutungsrisiko scheint damit nicht erhöht zu werden.

 

Abstract

 

NEJM 2002;347:1549-1556 - Ph. D. de Gans et al

02.01.2004 - dde

 
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