Dexamethason verbessert Prognose bei Pneumokokken Meningitis
In den Niederlanden wurde ab dem Jahr 2002 in den Behandlungs-Richtlinien empfohlen, bei Patienten mit Pneumokokken-Meningitis zusätzlich zur Antibiose Dexamethason zu verabreichen. Brouwer und Kollegen haben untersucht, ob sich die Prognose Betroffener dadurch verändert hat.
Die Studienautoren identifizierten zwischen 2006 und 2009 insgesamt 357 über 16-jährige Patienten mit einer ausserhalb des Spitals aufgetretenen Pneumokokken Meningitis und beobachteten diese prospektiv. Der klinische Outcome war definiert als ungünstig bei einem GCS von 1-4 respektive als günstig bei einem GSC von 5. Diese klinischen Resultate haben die Autoren mit denjenigen einer Kohorte von 352 vergleichbaren Patienten aus den Jahren 1998 bis 2002 verglichen, als Dexamethason bei Meningitis noch nicht empfohlen wurde.
Die demographischen Charakteristika der beiden Kohorten waren vergleichbar. Zwischen 2006 und 2009 erhielten 84% der Patienten Dexamethason, zwischen 1998 und 2002 nur gerade mal 3%. Ein ungünstiges Resultat zeigte sich bei den 2006-2009 Behandelten in 39% und bei den 1998-2002 Behandelten in 50% der Fälle (OR 0.63, p=0.002). Die Mortalität betrug 20% versus 30% (p=0.001) und die Taubheitsrate 12% versus 22% (p=0.001).
Konklusion der Autoren: Die Prognose der Pneumokokken Meningitis bei Erwachsenen hat sich seit der Einführung einer routinemässigen Verabreichung von Dexamethason (10 mg iv alle 6 Stunden für 4 Tage) signifikant verbessert.
Link zur Studie
Neurology 2010, online Publikation 29. September - Brouwer MC
20.10.2010 - dde