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Zervix-Screening trotz HPV-Impfung

Eine Kohortenstudie in England untersuchte Häufigkeit und Risikofaktoren von prävalenten, inzidenten und persistierenden HPV-Infektionen bei jungen Frauen vor der Ära der HPV-Impfung von Schulkindern gegen die Genotypen 16 und 18. Die Ergebnisse erschienen im British Medical Journal.

Im Rahmen der POPI (Prevention Of Pelvic Infection)-Studie zum Chlamydien Screening wurden zwischen 2004/08 insgesamt 2185 sexuell aktive Studentinnen aus London mit einem Durchschnittsalter von 21 Jahren hinsichtlich einer HPV-Infektion untersucht. Die jungen Frauen mussten zu Beginn der Studie einen Fragebogen zu ihren sexuellen Aktivitäten ausfüllen und bei sich selbst einen Vaginalabstrich abnehmen. Nach median 16 Wochen lieferten 821 der Studentinnen (38%) erneut einen Vaginalabstrich ab, die zusammen mit den gelagerten Abstrichen auf HPV-Infektionen untersucht wurden.

 

In den initialen Abstrichen wurden bei 404 Frauen (18.5%) karzinogene HP-Viren gefunden, davon 15% mit karzinogenen Typen, die der Impfstoff nicht erfasst. Unabhängige Risikofaktoren für eine HPV-Infektion waren zwei oder mehr Sexualpartner im vergangenen Jahr, gleichzeitige Infektion mit Chlamydia trachomatis sowie eine bakterielle Vaginose. In der zweiten Runde wurde bei 17.7% (145/821) mindestens ein neuer HPV-Typ gefunden. Daraus errechnete sich eine jährliche Inzidenzrate von 12.9%. Bezüglich Inzidenz erwies sich nur ein häufiger Partnerwechsel als unabhängiger Risikofaktor (Relatives Risiko 1.99). Bei 14% der 143 initial HPV-positive Frauen wurde nach 12-28 Monaten der gleiche Genotyp gefunden, in 65% dieser Fälle handelte es sich um die HPV-Typen 16 und 18 und 45% wiesen auch andere karzinogene Typen auf, die nicht mit der Impfung erfasst werden.

 

Konklusion der Autoren: Häufiger Partnerwechsel war ein unabhängiger Risikofaktor für eine HPV-Infektion. Viele der Infektionen werden von karzinogene HPV-Typen verursacht, gegen die nicht geimpft wird und gegen die der Impfstoff trotz einer gewissen Kreuzimmunität nicht ausreichend schützt. Die Autoren empfehlen daher auch den HPV-geimpften Frauen weiterhin zum Zervix-Screening zu gehen.

 

Link zur Studie

BMJ 2012;344:e4168 - Oakeshott P et al.

05.07.2012 - gem

 
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