Wo hilft Akupunktur in der Rheumatologie?
Studien zur Evaluation der Wirksamkeit von Akupunktur gegen rheumatische Beschwerden haben teilweise kontroverse Resultate erbracht. In einer systematischen Review haben britische Autoren nun untersucht, bei welchen Krankheitsbildern eine gute Evidenz für die Wirksamkeit der Akupunktur vorliegt und wo nicht.
Edzard und Myeong durchsuchten 15 elektronische medizinische Datenbanken nach systematischen Reviews, welche den Effekt von Akupunktur bei Rheumaerkrankungen untersuchten. Sie berücksichtigten lediglich Reviews mit einem Publikationsdatum ab 2000. Nach vordefinierten Kriterien extrahierten die Autoren die Daten zur Wirksamkeit der Akupunktur bei einzelnen Krankheitsbildern.
30 Reviews zu Fibromyalgie, lumbalen Rückenschmerzen, lateralen Ellbogenschmerzen, muskuloskelettalen Schmerzen, orthopädischen Erkrankungen, Arthrose, Rheumatoider Arthritis, Schulterschmerzen, frozen shoulder, Nackenschmerzen, Ankylosierender Spondylitis und Ischias erfüllten die Einschlusskriterien für die Review. Die beste Evidenz für eine Wirksamkeit der Akupunktur bestand für die Arthrose (eindeutig positive Resultate in 5 von 7 Reviews). Ebenfalls wirksam scheint die Akupunktur bei Schmerzen im LWS-Bereich (3 von 6 Reviews mit klar positiven Ergebnissen) und am lateralen Ellbogen (eine von 2 Reviews mit klar positiven und die andere mit nicht eindeutigen Ergebnissen) zu sein. Bei Rheumatoider Arthritis und Fibromyalgie besteht keine Evidenz für die Wirksamkeit von Akupunktur.
Konklusion der Autoren: Bei Arthrose, unspezifischen Schmerzen im LWS-Bereich und lateral schmerzhalftem Ellbogen ist die Datenlage genügend gut, um die Akupunktur als effektive Therapieoption empfehlen zu können.
Link zur Studie
Rheumatology 2010;49:1957-1961 - Edzard E, Myeong SL
04.11.2010 - dde