Virtuelle Realität verbessert Rehabilitation nach Hirnschlag
Beinahe zwei Drittel aller Patienten mit einem Hirnschlag leiden trotz konventioneller Rehabilitation unter anhaltenden motorischen Defiziten des betroffenen Arms. Computertechnologien, welche eine virtuelle Realität (VR) darstellen, sind gemäss einer im Stroke publizierten Analyse ein potentes Mittel, um den Outcome nach Neurorehabilitation zu verbessern.
Die Autoren durchsuchten die Datenbanken Medline, Embase und Cochrane Library nach Studien, welche die Schlüsselwörter „stroke“, „virtual reality“ und "upper arm/extremity" enthalten. In einer Metaanalyse evaluierten sie den Effekt der VR-Technologie auf die motorische Funktion sowie die Beeinträchtigung des vom Hirnschlag betroffenen Arms.
5 randomisierte Studien und 7 Beobachtungsstudien mit insgesamt 195 Teilnehmern qualifizierten für die Metaanalyse. Die VR-Technologie wurde in 9 Studien ab 4-6 und in 3 Studien ab 2-3 Wochen nach Ereignis eingesetzt. 11 der 12 Studien zeigten einen signifikanten Benefit durch die Anwendung der VR-Technologie. In 5 randomisierten Studien konnte die Erfolgsquote bezüglich motorischer Beeinträchtigung beinahe um den Faktor 5 gesteigert werden (OR 4.89). In den Beobachtungsstudien zeigten sich nach VR-Anwendung Verbesserungen der motorischen Beeinträchtigung um 14.7% und der motorischen Funktion um 20.1%.
Konklusion der Autoren: VR und Videospiele sind neue und potenziell sehr hilfreiche Technologien, welche den Rehabilitationserfolg nach Hirnschlag in Kombination mit konventionellen Massnahmen steigern könnten.
Link zur Studie
Stroke 2011, online Publikation 7. April - Saposnik G et al
12.04.2011 - dde