Verbesserte Diagnostik der Appendizitis durch CT
Seit es die Multidetektor-Computertomographie (MDCT) gibt, hat die Anwendung dieses bildgebenden Verfahrens zur Appendizitis-Diagnose stark zugenommen. Eine Studie hat die Performance der MDCT zur Diagnose respektive zum Ausschluss einer akuten Appendizitis evaluiert.
Die Autoren analysierten die MDCT-Befunde von 2871 erwachsenen Patienten, welche an einer akademischen medizinischen Klinik in den USA zwischen 2000 und 2009 mit Verdacht auf akute Appendizitis beurteilt wurden. Die Interpretationen von Radiologen, welche über den Verdacht auf Appendizitis Bescheid wussten, wurden schliesslich mit den klinischen, operativen und histologischen Befunden verglichen.
675 der 2871 beurteilten Patienten (23.5%) hatten schliesslich eine bestätigte akute Appendizitis. Die diagnostische Sensitivität der MDCT lag bei 98.5%, die Spezifität bei 98%. Positive und negative Likelihood Ratios betrugen 51.3 respektive 0.015. 54 von 716 Patienten (7.5%) wiesen nach Appendektomie einen negativen Befund auf. Diese Rate hätte durch Berücksichtigung der richtig negativen Befunde in der MDCT auf 4.1% gesenkt werden können; damit hätten 26 Operationen vermieden werden können. Ausserdem wurde bei 893 von 2122 Patienten (42.1%) ohne Appendizitis oder Appendktomie eine andere Diagnose gefunden. Die Perforationsrate sank von 28.9% im Jahr 2000 auf 11.5% im Jahr 2009.
Konklusion der Autoren: Die MDCT ist ein sehr nützliches Diagnostikum bei erwachsenen Patienten mit Verdacht auf akute Appendizitis.
Link zur Studie
Ann Intern Med. 2011;154:789-796 - Pickhardt PJ et al
22.06.2011 - dde