Varizellenimpfung: Impfschutz gegen Varizellen lässt mit der Zeit nach
Mit der Einführung der allgemeinen Varizellenimpfung im Jahr 1995 hat die Morbidität und Mortalität durch Varizellen in den USA deutlich abgenommen. Unklar ist jedoch, ob der Impfschutz mit der Zeit nachlässt, was zu einer erhöhten Anfälligkeit im späteren Leben führen könnte.
Die Autoren analysierten die Daten einer 10-jährigen aktiven Surveillance (1995 bis 2004) einer Sentinel-Population von 350'000 Menschen. Untersucht wurde, ob die Schwere und Inzidenz von Durchbruchinfektionen (mit Beginn des Hautausschlags > 42 Tage nach der Impfung) mit der Zeit seit der Impfung zunehmen.
Bei insgesamt 11'356 Personen wurde während der Surveillance eine Varizellenerkrankung gemeldet, davon hatten 1'080 (9.5%) eine Durchbruchinfektion. Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren, die mindestens 5 Jahre zuvor geimpft worden waren, hatten signifikant häufiger eine mittelschwere oder schwere Erkrankung als jene, deren Impfung weniger als 5 Jahre zurücklag (Risk Ratio 2.6). Die jährliche Rate an Durchbruchinfektionen nahm mit der Zeit nach der Impfung signifikant zu, nämlich von 1.6 Fällen pro 1000 Personenjahre 1 Jahr nach der Impfung auf 9.0 pro 1000 Personenjahre nach 5 Jahren und 58.2 pro 1000 Personenjahre nach 9 Jahren.
Konklusion der Autoren: Eine zweite Varizellen-Impfdosis, wie bereits für alle Kinder empfohlen, könnte den Schutz sowohl vor einem primären Impfversagen als auch vor nachlassendem Impfschutz verbessern.
Link zur Studie
NEJM 2007;356:1121-1129 - Chaves SS et al
15.03.2007 - gem