Tendinosis calcarea der Rotatorenmanschette und extrakorporale Stosswellentherapie
Studien, welche die extrakorporale Stosswellentherapie (ESWT) bei der Tendinosis calcarea untersuchten, brachten keine einheitlichen Resultate zutage. Eine gewisse Wirksamkeit schien vorzuliegen. Diese Studie untersuchte, ob die Fluoroskopie-geführte ESWT zu einer Verbesserung des Bewegungsumfang führt, die Schmerzen reduzieren kann und das Kalkdepot vermindert.
Die Studie wurde randomisiert und placebokontrolliert durchgeführt. Die Patienten (n=144) wurden von Grundversorgern, Orthopäden oder Sportärzten über einen 4jährigen Zeitraum (Feb.1997 – März 2001) aquiriert und zur ESWT zugewiesen. Beschwerden mussten 6 Monate vorgelegen haben, ein Kalkdepot radiologisch nachgewiesen worden sein (>5mm Durchmesser). Randomisiert wurde in eine high-energy ESWT-Gruppe, in eine low-energy ESWT-Gruppe oder in eine Placebo-Gruppe. Die beiden ESWT-Gruppen erhielten dieselbe kumulative Energiedosis. In den Genuss einer Physiotherapie kamen die Patienten nach den ersten 2 ESWT-Behandlungen. Mit dem Constant and Murley Scale (CMS) wurde der Funktionsgewinn gemessen (Maximalwert 100 Punkte: 35 Punkte für die subjektive, und 65 für die objektive Einschätzung).
Der primäre Endpunkt war eine Veränderung des CMS-Wertes (Studienbeginn und 6Monatesverlauf). Sekundäre Endpunkte waren Veränderungen des CMS-Wertes 3 und 12 Monate nach Intervention; Schmerzverlauf und Kalkdepotgrösse 3, 6 und 12 Monate nach Studienbeginn.
Daten von 134 Patienten mit einem 6monatigen follow up zeigten folgende Resultate. In beiden ESWT-Gruppen resultierte die Behandlung im Vergleich zu der Placebotherapie in einer signifikanten Zunahme des CMS-Wertes (high-energy ESWT: 31.0 Punkte, low-energy ESWT: 15.0, Placebo: 6.6 Punkte). Die high-energy ESWT-Gruppe profitierte am meisten von der Therapie. Die CMS-Werte waren im Vergleich zur low-energy Gruppe signifikant höherer im 6Monatesverlauf. Die high-energy Gruppe hatte den grössten Benefit 3- und 12 Monate nach der ESWT hinsichtlich des CMS-Wertes und auch bezüglich der Schmerzreduktion und der Kalkdepotveränderungen 3, 6 und 12 Monate nach Intervention.
Konklusion der Autoren: Die ESWT führt zu einer Verbesserung der Schulterfunktion, zu einer Schmerzreduktion und zu einer Verkleinerung des Kalkdepots. Die high-energy ESWT scheint aber noch besser zu wirken als die low-energy ESWT.
Abstract
JAMA. 2003;290:2573-2580 - L. Gerdesmeyer et al
03.01.2004 - undefined