Rhizarthrose: Tragen von Splint-Orthesen über längere Sicht von Vorteil
Einige Guidelines empfehlen das Tragen von Daumen-Orthesen bei einer Rhizarthrose (Arthrose im Daumensattelgelenk), wobei allerdings bezüglich Wirksamkeit keine gesicherte Evidenz vorliegt.
In die randomisierte, nicht verblindete Studie wurden 112 Patienten (101 Frauen) mit einer Arthrose im Daumensattelgelenk (Rhizarthrose) eingeschlossen. Eine Hälfte erhielt einen angepassten Neopren-Splint, die andere Hälfte Standardtherapie. Primärer Endpunkte war die Verbesserung der Schmerzen (Schmerzskala von 0 bis 100) nach einem Monat. Sekundäre Enpunkte waren Funktionseinschränkung nach einem Monat (Cochin Hand Function Scale von 0 bis 90 oder Einschätzung der Patienten auf einer Skala von 0 bis 100) sowie Schmerzen und Einschränkung nach 12 Monaten.
Nach einem Monat bestand bei den Schmerzen kein Unterschied zwischen der Interventionsgruppe und der Kontrollgruppe (Verbesserung um 10.1 vs. 10.7, p=0.89). Nach 12 Monaten hatten sich sowohl die Schmerzen als auch die Funktionseinschränkung in der Orthesengruppe deutlicher gebessert als in der Kontrollgruppe (Schmerzen: minus 22.2 vs. minus 7.9, p=0.002; Cochin Hand Function Scale Score: minus 1.9 vs. plus 4.3, p=0.008; Einschränkung nach Einschätzung der Patienten: minus 11.6 versus plus 1.5, p=0.0003). Nach 12 Monaten hatten 86% in der Interventionsgruppe die Splint-Orthese für mehr als 5 Nächte pro Woche getragen. Nachteilige Folgen durch das Tragen des Splints traten keine auf.
Konklusion der Autoren: Nach einem Monat zeigte sich kein Unterschied der Schmerzen bei Arthrose im Daumengrundgelenk (Rhizarthrose) durch das Tragen von Splint-Orthesen im Vergleich zur Kontrollgruppe. Nach 12 Monaten waren Schmerzen und Funktionseinschränkung in der Gruppe mit Splint-Orthese deutlich besser.
Link zur Studie
Ann Intern Med 2009;150:661-669 - Rannou F et al.
19.05.2009 - gem