Rheumatoide Arthritis: Kosteneffektivität der sehr frühen Behandlung
Bei frühstmöglicher Behandlung einer Rheumatoiden Arthritis (RA) ist mittlerweile eine Langzeitkontrolle oder -Remission oftmals möglich. Welche Strategie die kosteneffektivste ist - Symptomatische Therapie mit Pyramidenprinzip, DMARDs oder Biologika - ist unklar.
Die Kosteneffektivitätsanalyse basiert auf publizierten Daten und Informationen aus der National Data Bank for Rheumatic Disease sowie Hospitalisationskosten aus dem Jahr 2007. Als Zielpopulation galten US-Bürger mit sehr früher RA (Symptomdauer < 3 Monate). Verglichen wurden 3 Strategien: Symptomatische Therapie mit Pyramidenprinzip (NSAID, Schmerzmanagement, niedrig dosiertes Kortison sowie DMARDs bei Nichtansprechen nach einem Jahr); Frühstmöglicher Beginn mit Basismedikamenten (DMARD und Methotrexat) oder mit Biologika und Methotrexat. Berechnet wurden die Kosten pro gewonnenes QALY (quality-adjusted life-year).
Mit der frühzeitigen DMARD- oder Biologika-Strategie wurden durch die Vermeidung frühzeitiger Gelenkdestruktionen und Behinderungen mehr QALYs gewonnen und längerfristig mehr Kosten gespart als mit dem symptomatischen Pyramidenprinzip. Der Kosteneffektivitätsquotient bei der DMARD-Strategie betrug USD 4'849 pro QALY im Vergleich zur Strategie mit symptomatischer Behandlungspyramide. Bei den Biologika war der gewonnene Vorteil mit erheblich mehr Kosten verbunden. Die Sensitivitätsanalyse zeigte, dass die Biologika-Strategie kosteneffektiver wird, wenn Medikamentenpreise sinken, das Sterberisiko unter Biologika dauerhaft niedriger ist, therapiefreie Remissionen erreicht werden, das Ansprechen auf die Therapie vorhersagbar ist sowie wenn bei Nichtansprechen auf mehrere Biologika wirksame alternative Therapien zur Verfügung stehen.
Konklusion der Autoren: Die frühestmögliche Behandlung mit DMARDs ist kosteneffektiv. Die Kosteneffektivität der frühen Biologika-Strategie bleibt weiterhin unkar.
Link zur Studie
Finckh A et al. - Ann Intern Med 2009;151:612-621
06.11.2009 - gem