Prävention nonvertebraler Frakturen: Osteoporosemittel im Vergleich
In dieser Kohortenstudie wurde die Wirksamkeit oraler Bisphosphonate, des Calcitonin-Nasensprays und von Raloxifen (selektiver Oestrogenrezeptormodulator) bezüglich Prävention postmenopausaler nonvertebraler Frakturen miteinander verglichen.
In die Studie wurden 43'135 mehrheitlich weibliche Patienten (96%) ab 65 Jahren (Durchschnittsalter 79) eingeschlossen, die zwischen 2000 und 2005 mit einer medikamentösen Therapie entweder mit oralen Bisphosphonaten, Calcitonin-Nasenspray oder Raloxifen zur postmenopausalen Frakturprophylaxe begonnen hatten. Studienendpunkt waren nonvertebrale Frakturen (Schenkelhals-, Humerus- oder distale Radius- oder Ulnafraktur 12 Monate nach Behandlungsbeginn. Die Frakturrate unter Alendronat wurde für alle Vergleiche als Referenzwert herangezogen.
Insgesamt traten im 12-monatigen Beobachtungszeitraum 1'051 nonvertebrale Frakturen auf, 2.62 Frakturen pro 100 Personenjahre entsprechend. Kein Unterschied im Frakturrisiko bestand zwischen Risedronat (HR 1.01) oder Raloxifen (HR 1.18) und Alendronat. Bei einer positiven Frakturanamnese bestand ein höheres Risiko (HR 1.78) für nonvertebrale Frakturen im Vergleich zu Alendronat. Unter Calcitonin-Nasenspray traten mehr nonvertebrale Frakturen auf als unter Alendronat (HR 1.40). Auch in den Sensitivitätsanalysen für verschiedene Subgruppen mit unterschiedlich langen Beobachtungszeiten (6 Monate und 24 Monate) oder lediglich bezogen auf Hüftfrakturen waren die Resultate ähnlich.
Konklusion der Autoren: Der Unterschied im Risiko für nonvertebrale Frakturen zwischen Risedronat oder Raloxifen und Alendronat war gering. Calcitonin-Nasenspray dürfte - verglichen mit Alendronat - ein höheres Risiko für nonvertebrale Frakturen haben.
Link zur Studie
Ann Intern Med 2008;148:637-646 - Cadarette SM et al
07.05.2008 - gem