Perikarditis: Colchicin halbiert Rezidiv-Risiko
Bei einer idiopathischen Perikarditis kommt es häufig zu Rezidiven. Eine randomisierte Studie aus Italien überprüfte die Wirkung von Colchicin bei Patienten mit rezidivierender Perikarditis.
120 Patienten mit einer esten Episode einer Perikarditis erhielten sechs Monate zusätzlich zur Basistherapie (Aspirin, NSAR) entweder Colchicin (1-2 mg am ersten Tag, danach gewichtsabhängig 0.5-1 mg/Tag) oder Plazebo. Primärer Endpunkt war die Rezidivrate nach 18 Monaten; Sekundäre Endpunkte waren Symptomfreiheit nach 72 Stunden, Remissionsrate nach einer Woche, Anzahl und Zeit bis zum nächsten Rezidiv, Hospitalisierung, Perikardtamponade und konstriktive Perikarditis. Ausgeschlossen wurden Patienten mit Neoplasien oder purulenter Perikarditis als Ursache sowie Patienten mit multiplen Rezidiven.
Die zusätzliche Gabe von Colchizin reduzierte die Rezidivrate um etwa die Hälfte im Vergleich zur Plazebogruppe (24% vs. 55%) und mehr Patienten waren nach 3 Tagen beschwerdefrei. Ebenso senkte Colchicin die durchschnittliche Zahl der Rezidive und erhöhte die Remissionsrate nach einer Woche und verlängerte die Zeit bis zum nächster Rezidiv. Bei Nebenwirkungen und Therapieabbrüchen unterschieden sich die beiden Gruppen nicht wesentlich.
Konklusion der Autoren: Die zusätzliche Gabe von Colchicin zur Basistherapie ist sicher und wirksam zur Rezidivprophylaxe bei Perikarditis.
Link zur Studie
Ann Intern Med 2011, online Publikation 28. August - Imazio M on behalf of the CORP (COlchicine for Recurrent Pericarditis) Investigators
31.08.2011 - gem