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Niedrig dosiertes Aspirin bei Polycythämia vera

Durch die Krankheits-bedingte Hyperviskosität des Blutes kommt es bei der Polycythämia vera häufig zu thrombotischen Komplikationen. Hochdosierte antithrombotische Substanzen haben sich aufgrund gastrointestinaler Blutungen eher als gefährlich denn als nützlich erwiesen. Landolfi und Kollegen haben nun die Sicherheit und Effektivität einer niedrigdosierten Therapie mit Aspirin evaluiert.

518 Patienten mit einer Polycythämia vera, ohne sonstige Indikation für eine antithrombotische Therapie und ohne Kontraindikation gegen eine solche, wurden in die randomisierte, kontrollierte Doppelblindstudie eingeschlossen. Sie erhielten entweder 100 mg Aspirin oder Placebo. Aderlässe, zytoreduktive und andere notwendige kardiovaskuläre Therapien waren nach Bedarf zusätzlich erlaubt. Der primäre Endpunkt setzte sich aus den Ereignissen nicht tödlicher Myokardinfarkt, Hirnschlag, kardiovaskulär bedingter Tod, LE und schwere Thrombose zusammen. Der follow up betrug ca. 3 Jahre.

 

Die Kombination der Ereignisse nicht tödlicher Myokardinfarkt, Hirnschlag und kardiovaskulär bedingter Tod waren unter Aspirin seltener, allerdings statistisch nicht signifikant (relatives Risiko 0.41, p=0.09). Wurden diese Ereignisse mit den thromboembolischen Komplikationen kombiniert, war die Reduktion des Endpunktes signifikant (relatives Risiko 0.40, p=0.03). Die Mortalität wurde durch Aspirin statistisch nicht signifikant reduziert, die Anzahl Blutungen nicht signifikant erhöht.

 

Konklusion der Autoren: Bei Patienten mit einer Polycythämia vera ohne Kontraindikation gegen Aspirin können 100 mg dieser antithrombotischen Substanz das Risiko thromboembolischer Komplikationen signifikant reduzieren.

 

Abstract

 

NEJM 2004;350:114-124 - R. Landolfi et al

08.01.2004 - dde

 
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