Nicht-steroidale Antirheumatika erhöhen das Risiko für eine akute Harnretention
Eine akute Harnretention entspricht der plötzlichen Unfähigkeit Wasser zu lösen begleitet von extremen Schmerzen. Die notfallmässige Kathetrisierung ist notwendig. Die Autoren untersuchten, ob der Gebrauch von NSAR mit einem erhöhten akuten Harnretentionsrisiko assoziiert ist.
Prostaglandine provozieren Kontraktionen des Muskulus Detrusor. Durch Inhibition der Prostaglandinsynthese (z. B. nicht steroidale Antirheumatika [NSAR] wird der M. Detrusor relaxiert, dies kann in einer akuten Harnretention enden.
Die Bevölkerungs-basierte Fall-Kontrollstudie wurde innerhalb eines integriertem „Primary Care Projektes“ der Niederlande durchgeführt. Männer, die 45 oder älter waren, zwischen 1995 und 2002 registriert wurden und NSAR einnahmen wurden in die Studie eingeschlossen. Validierte Fälle waren alle Männer, die eine akute Harnretention erlitten. Pro Fall suchte man bis zu 10 passende Kontrollpersonen.
Innerhalb der Gesamtpopulation von 72'114 Männer wurden 536 Fälle mit akuter Harnretention identifiziert und dazu 5348 passende Kontrollen gesucht. Das Harnretentionsrisiko war 2.02fach höher bei NSAR-Benutzern als bei Nicht-Benutzern. Das Risiko für eine Harnretention war am höchsten bei Patienten, die erst vor kurzem mit NSAR begonnen haben und bei denen, die die maximale Tagesdosierung oder eine höhere Dosierung einnahmen.
Konklusion der Autoren: Das Risiko für eine Harnretention ist ca. 2fach erhöht, bei den Männern die NSAR regelmässig brauchen.
Link zur Studie
Arch Intern Med. 2005;165:1547-1551 - K. Verhamme et al
13.07.2005 - undefined