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Neue Metaanalyse zu Oseltamivir bei Grippe

Der Einsatz von Oseltamivir ist stark angestiegen, vor allem auch durch die Ausbreitung der Grippeviren H5N1 (Vogelgrippe) und H1N1 (Schweinegrippe). Dennoch ist dessen Nutzen nach wie vor unklar. Eine neue Metaanalyse wurde nun im Lancet publiziert.

Für die aktuelle Metaanalyse wurden alle vom Hersteller finanzierten publizierten und nicht publizierten Studien herangezogen, die bei Erwachsenen Oseltamivir 75 mg zweimal täglich doppelblind mit Placebo bei verglichen hatten. Insgesamt wurden die Daten von 4328 Teilnehmern ausgewertet.

 

Oseltamivir verkürzte die Dauer der Grippesymptome um einen Tag von 122.7 Stunden (5 Tage) auf 97.5 Stunden (4 Tage) (p<0.0001). Ausserdem traten nur halb so viele Infekte der untere Atemwege auf, die mit Antibiotika behandelt werden mussten (4.9% vs. 8.7%) und auch die Zahl der Krankenhauseinweisungen war deutlich geringer (0.6% vs. 1.7%). Demgegenüber traten unter Oseltamivir signifikant häufiger Nebenwirkungen auf, vor allem Übelkeit (9.9% vs. 6.2, p<0.0001) und Erbrechen (8% vs. 3.3%, p<0.0001). Neuropsychiatrische  Nebenwirkungen wurden nicht häufiger beobachtet.

 

Konklusion der Autoren: Oseltamivir verkürzt die Krankheitsdauer einer Grippe und reduziert komplizierende untere Atemwegsinfekte sowie die Zahl der Krankenhauseinweisungen. Dafür müssten Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen häufiger in Kauf genommen werden.

 

Link zur Studie 

The Lancet 2015, Online First Publikation am 29. Januar - Dobon J et al

02.02.2015 - gem

 
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