Natriummangel: Prävalenz und Einfluss auf die Sterblichkeit in der Allgemeinbevölkerung
Eine Hyponatriämie ist die häufigste Elektrolytstörung bei hospitalisierten Patienten und ist mit einem schlechteren Outcome assoziiert. Neue Studienergebnisse aus den USA zeigen, dass auch in der Allgemeinbevölkerung das Sterberisiko durch einen Natriummangel deutlich erhöht wird.
In einer bevölkerungsbasierten Querschnittsstudie wurde die Prävalenz der Hyponatriämie in der Allgemeinbevölkerung und deren Einfluss auf die Sterblichkeit untersucht. Pseudo- sowie Verdünnungshyponatriämien waren ausgeschlossen.
Von 14'697 erwachsenen Teilnehmern des National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES) bestand bei 1.72% eine Hyponatriämie, wobei die Wahrscheinlichkeit bei Frauen höher war (Hazard Ratio, HR=2.09, p<0.004) und mit dem Alter anstieg. Eine Hyponatriämie war bei Personen mit Bluthochdruck, Diabetes, KHK, Schlaganfall, COPD, Krebs und psychiatrischen Störungen häufiger und bei Teilnehmern ohne solche Komorbidiäten weniger häufig vorhanden (p<0.001). In der Gruppe mit Natriummangel war das Risiko im Beobachtungszeitraum zwischen 1999 und 2004 zu sterben um das Dreifache höher als in der Gruppe mit normalen Natriumspiegel (Hazard Ratio, HR=3.61, p<0.001). Wurde der Einfluss demographischer Faktoren, Raucherstatus, Komorbiditäten und Versicherungsstatus herausgerechnet, blieb das Risiko immer noch um mehr als das Doppelte erhöht (HR=2.43, p<0.001). Dabei zeigte sich ein u-förmige Beziehung zwischen Hyponatriämie und Mortalität.
Konklusion der Autoren: In dieser bevölkerungsbasierten Studie war eine Hyponatriämie mit einem erhöhten Mortalitätsrisiko assoziiert. Dieser Zusammenhang war unabhängig vom Alter, Geschlecht und Komorbiditäten.
Link zur Studie
Am J Med. 2013;12:1127-37.e1 - Sumit M et al.
08.01.2014 - gem