Mortalität bei Peritoneal- versus Hämodialyse
Die Peritonealdialyse lässt dem Patienten wesentlich mehr Freiheit als die Hämodialyse, ist deshalb eine attraktive Therapiealternative bei terminaler Niereninsuffizienz. Die Autoren einer prospektiven Kohortenstudie haben nun die Todesrisiken bei beiden Verfahren untersucht und miteinander verglichen.
In die an 81 klinischen Zentren in den USA durchgeführte, prospektive Kohortenstudie wurden 1041 Patienten mit einer terminalen Niereninsuffizienz (bisher nicht dialysiert) eingeschlossen. 274 erhielten eine Peritonealdialyse, 767 eine Hämodialyse. Der Follow up dauerte bis 7 Jahre. Endpunkt war das Todesrisiko in Abhängigkeit von der Dialysemethode, berechnet mittels Cox’scher Regressionsanalyse.
Die Patienten in der Peritonealdialysegruppe waren eher gesünder und hatten einen höheren sozioökonomischen Status als diejenigen in der Hämodialysegruppe. 25% der Patienten mit Peritonealdialyse und 5% derjenigen mit Hämodialyse wechselten innerhalb des Follow ups mindestens einmal zur anderen Form der Dialyse. Während des ersten Jahres war das Todesrisiko in beiden Gruppen nicht signifikant unterschiedlich (relatives Risiko bei Peritonealdialyse 1.39). Im zweiten Jahr hatten Patienten mit Peritonealdialyse ein signifikant höheres Todesrisiko als solche mit Hämodialyse (relatives Risiko 2.34). Am deutlichsten zeigte sich dieser Unterschied in Kliniken, welche beide Dialysemethoden anboten.
Konklusion der Autoren: Patienten mit Peritonealdialyse scheinen im zweiten Jahr ein mehr als doppelt so hohes Todesrisiko zu haben als solche mit Hämodialyse. Man bedenke jedoch, dass diese Resultate nicht einer randomisierten Studie entspringen. Weitere Untersuchungen müssen zeigen, ob ein Wechsel von der Peritonealdialyse zur Hämodialyse im Laufe der Zeit Sinn macht.
Link zur Studie
Ann Intern Med 2005;143:174-183 - B. G. Jaar et al
10.08.2005 - dde