Migräne während Schwangerschaft mit erhöhtem vaskulärem Risiko assoziiert
Der Zusammenhang zwischen Migräne und Hirnschlagrisiko wird seit Jahren intensiv untersucht. Die Autoren einer grossen retrospektiven Studie haben untersucht, ob eine Assoziation zwischen Migräne in der Schwangerschaft und vaskulären Erkrankungen, insbesondere Hirnschlägen, besteht.
Die Studienautoren werteten die medizinischen Daten von über 18 Millionen schwangeren Frauen aus, welche zwischen 2000 und 2003 aus einem Spital in den USA entlassen wurden. Anhand der ICD-9 Kodierung konnten die Diagnosen für Migräne, Hirnschlag und andere vaskuläre Erkrankungen ermittelt werden.
33’956 schwangere Frauen gaben an, unter Migräne zu leiden (185 pro 100’000 Entbindungen). Folgende Erkrankungen waren bei Schwangeren mit Migräne häufiger:
- Hirnschlag (Odds Ratio 15.05)
- Myokardinfarkt/Herzerkrankung (OR 2.11)
- LE/venöse Thromboembolie (OR 3.23)
- Hypertonie (OR 8.61)
- Präeklampsie (OR 2.29)
- Diabetes (1.96)
Ausserdem waren unter den Migränepatientinnen häufiger Raucherinnen zu finden (OR 2.85). Für nicht vaskuläre Erkrankungen (Pneumonie, Infektionen, Blutungen beispielsweise) konnten die Autoren keine Assoziation zur Migräne nachweisen.
Konklusion der Autoren: Bei diesem grossen Patientengut bestand eine erhebliche Assoziation zwischen Migräne und vaskulären Erkrankungen während der Schwangerschaft. Ursächliche Fragen können nur durch prospektive Studien beantwortet werden.
Link zur Studie
BMJ 2009;338:b664 - Bushnell CD et al
06.04.2009 - dde