Migräne als kardiovaskulärer Risikofaktor
Als neuer kardiovaskulärer Risikofaktor hat sich die Migräne mit Aura herausgestellt. Bei Frauen ist diese Assoziation in mehreren Studien bereits nachgewiesen. Frauen mit Migräne ohne Aura hatten kein erhöhtes kardivaskuläres Risiko. Für Männer lagen vergleichbare Daten bisher noch nicht vor.
20'084 Männer im Alter von 40 bis 84 Jahren aus der Physicians’ Health Study wurden in die prospektive Kohortenstudie eingeschlossen. Mittels Fragebogen wurden Informationen zu Migräne, Risikofaktoren und Auftreten von Studienendpunkten gesammelt. Männer wurden als Migränepatienten identifiziert, wenn die Migräne innerhalb der ersten 5 Jahre auftrat, danach startete der Follow-up. Informationen zu Aurasymptomen waren keine verfügbar. Alle Männer waren zu Beginn des Follow-ups kardiovaskulär gesund. Für einen Zeitraum von durchschnittlich 15.7 Jahren wurde das Erstauftreten eines schweren kardiovaskulären Ereignisses erfasst. Dazu zählten ein überlebter ischämischer Hirnschlag, ein überlebter Myokardinfarkt oder tödliche ischämische kardiovaskuläre Ereignisse. Weiter wurde das Risiko für die einzelnen Endpunkte, für koronare Revaskularisation und Angina evaluiert.
Insgesamt berichteten 1'449 Männer (7.2%) über Migräne und 2'236 kardiovaskuläre Ereignisse traten während des Follow-ups auf. Verglichen mit Männern ohne Migräne zeigte sich bei jenen mit Migräne eine Hazard Ratio von 1.24 für schwere kardiovaskuläre Ereignisse (p=0.008), 1.12 für ischämischen Hirnschlag (p=0.43), 1.42 für Myokardinfarkt (p<0.001), 1.05 für koronare Revaskularisation (p=0.54), 1.15 für Angina (p=0.68) und 1.07 für ischämisch kardiovaskuläre Todesfälle (p=0.65).
Konklusion der Autoren: In dieser grossen prospektiven Kohortenstudie war eine Migräne bei ursprünglich gesunden Männern mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko assoziiert, vor allem für Myokardinfarkte.
Link zur Studie
Arch Intern Med 2007;167:795-801 - Kurth T et al
25.04.2007 - gem