Migräne-Anfall: Zweierkombination besser als Monotherapie
Bei der Migräne sind verschiedene pathopyhsiologische Mechanismen beteiligt. Daher ist es sinnvoll, auch mit der Therapie an verschiedenen Orten anzusetzen. Zwei randomisierte, placebokontrollierte Studien haben untersucht, ob Sumatriptan/Naproxen effektiver ist als die jeweilige Monotherapie oder Placebo.
2'956 Patienten mit Migräne (1'461 in Studie 1 und 1'495 in Studie 2) wurden in die beiden Multizenterstudien randomisiert. Sie erhielten bei einer einzelnen mittelschweren bis schweren Migräneattacke entweder als Monotherapie 85 mg Sumatriptan oder 500 mg Naproxen, die Kombination Sumatriptan/Naproxen oder Placebo. Primäre Endpunkte waren Schmerzfreiheit und Ausbleiben von Licht- und Geräuschempfindlichkeit sowie von Übelkeit nach 2 Stunden (Kombinationsbehandlung versus Placebo); sowie Schmerzfreiheit nach 24 Stunden (Kombinationstherapie versus Monotherpien).
Nach 2 Stunden war die Kombinationstherapie effektiver als Placebo bezüglich Schmerzfreiheit (Studie 1: 65% vs. 28%, p<0.001; Studie 2: 57% vs. 29%, p<0.001), Ausbleiben der Lichtempfindlichkeit (Studie 1: 58% vs. 26%, p<0.001; Studie 2: 50% vs. 32%, p<0.001) und Ausbleiben der Geräuschempfindlichkeit (Studie 1: 61% vs. 38%; p<0.001; Studie 2: 56% vs. 34%, p<0.001). Bezüglich Ausbleiben der Übelkeit war die Kombination gegenüber Placebo in Studie 1 überlegen (71% vs. 65%, p=0.007) und in Studie 2 gleich wirksam (65% vs. 64%, p=0.71). Nach 24 Stunden waren unter der Kombinationsbehandlung mehr Patienten schmerzfrei (Studie 1: 25%, Studie 2: 23%) als unter Sumatriptan-Monotherapie (Studie 1: 16%, Studie 2: 14%, p<0.01), Naproxen-Monotherapie (Studie 1: 10%, Studie 2: 10%, p<0.01) und Placebo (Studie 1: 8%, Studie 2: 7%, p<0.01). Die Inzidenz von Nebenwirkungen war zwischen der Kombinationsbehandlung und Sumatriptan-Monotherapie vergleichbar.
Konklusion der Autoren: Die Kombination Sumatriptan/Naproxen (85 mg/500 mg) ist bei der akuten Therapie der Migräneattacke effektiver als die beiden Monotherapien. Die Kombination wurde gut vertragen, das Nebenwirkungsprofil ist akzeptabel.
Link zur Studie
JAMA 2007;297:1443-1454 - Brandes JL et al
05.04.2007 - gem