Meniskuseinriss: Operation - ja oder nein
Der Vorteil einer arthroskopischen partiellen Meniskektomie gegenüber der alleinigen Physiotherapie bei Patienten mit symptomatischem Meniskusriss und Osteoarthrose ist unklar.
An der Multizenterstudie beteiligten sich 351 Patienten (45 Jahre oder älter) mit einem symptomatischen Meniskusriss und einer leichten bis mässigen Osteoarthose in der Bildgebung. Bei einer Hälfte wurde der Meniskusschaden operiert und postoperativ ein standardisiertes Physiotherapieprogramm durchgeführt. Die andere Hälfte wurden nur physiotherapeutisch behandelt, mit der Option, jederzeit in die Operationsgruppe wechseln zu können. Primärer Endpunkt war die Kniegelenkfunktion 6 Monate nach Gruppenzuteilung beurteilt anhand des Western Ontario and McMaster Universities Osteoarthritis Index (WOMAC) mit maximal 100 Punkten.
Nach 6 Monaten hatte sich in der Operationsgruppe der WOMAC-Wert um 20.9 Punkte und in der Physiotherapiegruppe um 18.5 Punkte verbessert Intention-to-treat Analyse). Insgesamt entschieden sich 51 Patienten (30%) in der Physiotherapiegruppe doch für eine Operation und 9 zur Operationsgruppe zugeteilten Patienten (6%) liessen sich in der Folge nicht operieren. Nach 12 Monaten zeigten sich weiterhin keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Studiengruppen.
Konklusion der Autoren: Nach 6 Monaten zeigten sich keine signifikanten funktionellen Unterschiede zwischen den beiden Studiengruppen. Allerdings entschieden sich 30% der Patienten in der Physiotherapiegruppe innerhalb der ersten 6 Monate doch für eine Operation.
Link zur Studie
N Engl J Med 2013; Online Publikation am 19. März - Katz JN et al.
28.03.2013 - gem