Memantin und Donepezil bei Morbus Alzheimer
Cholinesterasehemmer (Donepezil) werden bei leichtem und mittelschwerem Morbus Alzheimer bereits routinemässig eingesetzt. Im Oktober 2003 hat die FDA Memantin für die Behandlung der mittelschweren und schweren Alzheimerdemenz zugelassen. Die Studie von Tariot et al hat nun untersucht, ob die Behandlung mit Memantin bei Alzheimerpatienten unter einer stabilen Donepeziltherapie den outcome verbessert.
404 Patienten mit einem mittelschweren oder schweren Morbus Alzheimer (Mini Mental Status 5-14) wurden in die randomisierte, placebokontrollierte Doppelblindstudie eingeschlossen. Entweder erhielten sie zur stabilen Therapie mit Donepezil entweder Memantin (Startdosis 5 mg, gesteigert bis 20 mg täglich) oder Placebo. Primäre Endpunkte waren Veränderungen in der kognitiven Funktion und den Aktivitäten im täglichen Leben, gemessen durch zwei standardisierte Scores (SIB = Severe Impairment Battery (0-100 Punkte) und ADCS-ADL19 = AD Cooperative Study–Activities of Daily Living Inventory (0-54)).
Unter Memantin verbesserte sich der SIB durchschnittlich um 0.9 Punkte, wohingegen er sich unter Placebo um 2.5 verschlechterte (p<0.001). Der ADCS-ADL19 verschlechterte sich unter Memantin signifikant weniger als unter Placebo (-2.0 versus –3.4, p=0.03). Memantin schnitt auch in den sekundären Endpunkten (weitere Scores) signifikant besser ab. Die Therapieabbruchrate betrug unter Memantin 7.4% versus 12.4% unter Placebo.
Konklusion der Autoren: Patienten mit einem mittelchweren bis schweren Morbus Alzheimer unter stabiler Donezepiltherapie profitieren von einer zusätzlichen Medikation mit Memantin. Diese wurde von den Patienten sehr gut toleriert.
Abstract
JAMA 2004;291:317-324 - P. Tariot et al
21.01.2004 - dde