Masern in Europa
Das Ziel ist es, die Masern 2010 in Europa eliminiert zu haben. Die Autoren einer im Lancet publizierten Studie haben sämtliche Masernfälle der Jahre 2006 und 2007 aus 32 Ländern in Europa zusammengetragen, um zu evaluieren, wie nah oder wie fern man diesem Ziel aktuell ist.
Aus den 32 nationalen Meldesystemen haben die Autoren alle zwischen 2006 und 2007 aufgetretenen Masernfälle extrahiert und bezüglich Diagnosebestätigung, Impfstatus, Hospitalisationen, Enzephalitis und Tod ausgewertet. Je nach Krankheitshäufigkeit wurde die Inzidenz als 0 (kein Fall pro 100'000 Einwohner), tief (<0.1 Fall pro 100'000 Einwohner), mittel (0.1-1 Fall pro 100'000 Einwohner) oder hoch (> 1 Fall pro 100'000 Einwohner) eingestuft.
Innerhalb der 2 Jahre traten 12'132 gemeldete Masernfälle auf. 85% (10'329) wurden in fünf Ländern registriert: Rumänien, Deutschland, Grossbritannien, Schweiz und Italien. Die meisten Betroffenen waren nicht oder unvollständig geimpft. Ein Fünftel der Masernpatienten war über 20 Jahre alt. Im Zusammenhang mit den Masern traten 7 Todesfälle auf. Eine hohe Inzidenz war mit einer suboptimalen Durchimpfung assoziiert. Von 210 als importiert gemeldeten Fällen wurden 56% aus anderen europäischen Ländern und 20% aus Asien eingeschleppt.
Konklusion der Autoren: Die zum Teil noch beträchtlich hohe Maserninzidenz und suboptimale Durchimpfung in einigen europäischen Ländern lässt daran zweifeln, dass das Ziel der Masernausrottung bis 2010 erreicht werden kann.
Lancet 2009;373:383-389 - Muscat M et al
30.01.2009 - dde