Lungenembolie: Sicherer Ausschluss in der Hausarztpraxis
Mit dem klinischen Wells-Score plus D-Dimer-Test kann auch der Hausarzt eine Lungenembolie zuverlässig ausschliessen und damit unnötige Spitalseinweisungen vermeiden. Dies ergab eine prospektive Kohortenstudie aus den Niederlanden, die im Britischen Ärzteblatt BMJ publiziert wurde.
An der Niederländischen Studie beteiligten sich über 300 Hausärzte aus den Regionen Amsterdam, Maastricht und Utrecht. Bei 598 Erwachsenen mit Verdacht auf eine Lungenembolie wurde der sieben Punkte umfassende klinische Wells-Score mit einem qualitativen D-Dimer-Test kombiniert. Alle Patienten wurden einer Sekundärversorgung (Spiral-CT, Follow-up für drei Monate) zugeführt.
Bei 73 Patienten (12.2%) bestätigte sich der Lungenembolie-Verdacht. Bei einem Wells-Score von ≤ 4 als Richtwert und einem negativen D-Dimer-Test wurden 272 der 598 Patienten als Gruppe mit niedrigem Risiko klassifiziert (45.5%). In dieser Gruppe hatten vier Patienten dennoch eine Lungenembolie, was einer falsch negativen Rate von 1.5% entspricht. Insgesamt erreichte das kombinierte Risiko-Assessment eine Sensitivität von 94.5% und eine Spezifität von 51%.
Konklusion der Autoren: Bei einem Wells-Score ≤ 4 zusammen mit einem negativen qualitativen D-Dimer-Test können auch Hausärzte eine Lungenembolie sicher und effizient ausschliessen.
Link zur Studie
BMJ 2012;345:e6564 - Geersing GJ et al.
17.10.2012 - gem