Langzeit-follow up von Kindern mit ALL
Die ALL ist das häufigste Malignom im Kindesalter. Die Heilungschancen sind durch die heutigen Chemotherapien recht gut. Trotzdem besteht ein beträchtliches Risiko für Rezidive und Therapiekomplikationen, insbesondere Zweittumoren. Diese Studie hat die Lebensumstände und den outcome von Patienten untersucht, welche mindestens 10 Jahre ohne Rezidiv lebten.
856 Patienten (48% männlich), welche zwischen 1962 und 1992 an 13 klinischen Studien teilnahmen, wurden in die Studie eingeschlossen. Endpunkte waren unter anderen das Überleben und das Auftreten sekundärer Malignome, je nach dem, ob die Patienten kranial oder kraniospinal bestrahlt wurden oder nicht.
56 Patienten erlitten schwere Komplikationen: 8 starben in der Remissionsphase, 4 hatten ein Rezidiv und 44 erkrankten an einem Zweitkarzinom, wovon 41 mit der Bestrahlung assoziiert werden konnten. Das geschätzte Zweitkarzinomrisiko nach 20 Jahren betrug bei den bestrahlten Individuen 20.9%, versus 0.95% bei den nicht bestrahlten. Auch die Mortalität war bei Status nach Bestrahlung im Verglich zur Normalpopulation etwas erhöht, nicht so bei fehlender Bestrahlung.
Konklusion der Autoren: Kinder, die nach 10 Jahren rezidivfrei sind und nicht bestrahlt wurden, haben eine normale Lebenserwartung. Die bestrahlten Kinder hingegen erkrankten an signifikant mehr Sekundärkarzinomen und hatten eine etwas erhöhte Mortalität.
Abstract
NEJM 2003;349:640-649 - C. Pui et al
03.01.2004 - dde