Kortikosteroide bei Kopfverletzungen: Endresultate der CRASH-Studie
Kortikosteroide werden seit Jahren zur Behandlung von Kopfverletzungen eingesetzt. Die CRASH-Studie, randomisiert kontrolliert über 6 Monate angelegt, untersuchte die Wirksamkeit einer Behandlung mit Kortikosteroiden auf das Risiko für Tod oder ernste Behinderung nach Kopfverletzung.
10'008 Erwachsene mit Kopfverletzungen und einem Score von oder unter 14 in der Glasgow Coma Scale erhielten innerhalb von 8 Stunden nach Verletzung entweder Kortikosteroide (Methylprednisolon) oder Placebo parenteral. Die 6-Monatsdaten von 9'673 Patienten (96.7%) waren erhältlich.
In der Kortikosteroidgruppe traten 1'248 Todesfälle (25.7%) auf und in der Placebogruppe 1'075 (22.3%). Somit bestand ein erhöhtes Todesrisiko bei der Kortikosteroid-Behandlung (RR 1.15, P = 0.0001). Ebenso war das Risiko für Tod oder ernste Behinderung in der Kortikosteroid-Gruppe höher (1828 = 38.1% vs. 1728 = 36.3%; RR 1.05; P = 0.079). Die Wirkung der Kortikosteroide war unabhängig vom Verletzungsgrad oder Beginn der Therapie innerhalb der 8 Stunden nach Unfall.
Konklusion der Autoren: Kortikosteroide sollen nicht zur routinemässigen Behandlung von Kopfverletzungen eingesetzt werden.
Lancet 2005;365:1957-1959 - CRASH trial collaborators
03.06.2005 - gem