Kopfschmerzen und Migräne: Witterungsverhältnisse als Trigger
Ob die Wetterfühligkeit nur ein klinisches Gedankenspiel ist, oder ob die Witterung tatsächlich Kopfschmerz- oder Migräne-Attacken auslösen kann, wurde in einer im aktuellen Neurology publizierten Studie untersucht.
7'054 Patienten, die zwischen Mai 2000 und Dezember 2007 wegen starker Kopfschmerzen eine Notaufnahme in Boston aufsuchten, wurden in die Fall-Kontrollstudie, bei der die Patienten (Fälle) gleichzeitig ihre eigene Kontrolle waren, eingeschlossen. Verglichen wurden die Witterungsverhältnisse in den Tagen vor den Kopfschmerz-Attacken und während eines festgelegten Vergleichszeitraumes, in dem keine Beschwerden bestanden. Zu den Parametern zählten: Temperatur, Luftdruck, Feuchtigkeit und Feinstaubgehalt der Luft, sowie Luftkonzentrationen von Russ, Stickstoff und Schwefeldioxid.
Das Kopfschmerzrisiko stieg linear mit den Temperaturen am Vortag der Kopfschmerz-Attacken an. Pro 5 Celsiusgrad plus stieg das Risiko um 7.5% (p=0.006). Ein fallender Luftdruck in den Tagen zuvor erhöhte ebenfalls das Kopfschmerzrisiko. Pro 5 mmHg weniger auf dem Barometer stieg das Risiko um 6.1% (p=0.002). Die Luftschadstoffe hatten keinen Einfluss auf das Kopfschmerzrisiko.
Konklusion der Autoren: Steigende Temperaturen und ein fallender Luftdruck erhöhen das Kopfschmerzrisiko bei empfindlichen Menschen. Die Luftverschmutzung hingegen spielte keine Rolle als Auslöser für Kopfschmerzen.
Link zur Studie
Neurology 2009;72:922-927 - Mukamal KJ et al.
11.03.2009 - gem