Keuchhusten bei Schulkindern trotz Immunisierung
Schulkinder mit persistierendem Husten können an Keuchhusten erkrankt sein. Die Autoren untersuchten, wie häufig eine Bordetella pertussis Infektion vorliegt.
Die prospektive Kohortenstudie wurde zwischen Oktober 2001 und März 2005 in England durchgeführt. 172 Kinder, die 5- bis 16-jährig waren und einen Allgemeinarzt wegen persistierendem Husten (14 Tage und länger) aufsuchten, konnten in die Studie eingeschlossen werden. Primäre Endpunkte waren ein positiver serologischer Bluttest für eine B. pertussis Infektion, Symptome, Dauer und Schweregrad des Hustens sowie Schlafstörungen von Kind und Eltern.
Bei 64 Kindern (37.2%) lag ein serologisch bestätigter Keuchhusten vor, 55 dieser Kinder waren voll immunisiert. Kinder mit Keuchhusten waren symptomatischer als solche ohne Keuchhusten: Husten in der Arztpraxis (OR 2.85), Erbrechen (OR 4.35), Sputum (OR 2.39). Bei Kindern mit Keuchhusten war die Wahrscheinlichkeit, dass sie 2 Monate nach Krankheitsbeginn noch husteten, grösser als bei denen ohne Keuchhusten (85% versus 48%, P=0.001). Ebenso war bei diesen Kindern die Wahrscheinlichkeit, dass sie mehr als 5 Hustenepisoden pro Tag aufwiesen und den Schlaf der Eltern störten, grösser (P=0.003).
Konklusion der Autoren: Schulkinder, die sich beim Allgemeinarzt mit länger andauerndem Husten präsentieren, können trotz vorliegender Immunisierung an Keuchhusten erkrankt sein. Die Keuchhustendiagnostik ist indiziert und sollte vor weiteren Abklärungen und Behandlungen durchgeführt werden.
Link zur Studie
BMJ 2006;333:174-177 - Harnden A et al
29.07.2006 - undefined