Influenza: Grippeimpfung bei Kindern im Vorschulalter sinnvoll
In den USA wurde im Jahr 2006 die Grippeimpfung auch auf Kinder im Vorschulalter (zwei- bis vierjährige Kinder) ausgeweitet. Seitdem ist die Zahl der mit Grippe in Zusammenhang stehenden Notaufnahmen gesunken, wie eine im CMAJ publizierte Kanadische Studie zeigt. In Kanada gab es während dieser Zeit keine solche Impfempfehlung.
Für die Studie wurden die mit Grippe-ähnlichen Erkrankungen assoziierten Notaufnahmen zweier Kinderkliniken - eine in den USA (Boston) und eine in Kanada (Montreal) - im Zeitraum von 2000/01 bis 2008/09 verglichen.
Von den insgesamt 1'043'989 dokumentierten Notfällen standen 114'657 mit einer grippalen Erkrankung in Verbindung. Im Vergleich zur Kanadischen Klinik war in der Amerikanischen Klinik die Zahl der Kinder mit grippeähnlichen Erkrankungen in der Notaufnahme um 34% geringer, nachdem die generelle Impfempfehlung auf das gesamte Vorschulalter ausgedehnt worden war. Auch bei älteren Kindern, für die keine generelle Empfehlung zur Grippeimpfung besteht, gab es zwischen 11% und 18% weniger Behandlungen wegen grippalen Erkrankungen. Vermutet wird ein sogenannter Herdeneffekt: Durch die Abnahme der Erregerzirkulation bei geimpften Kleinkindern sinkt auch die Ansteckungsgefahr bei den älteren Kindern.
Konklusion der Autoren: Die Ausweitung der Grippe-Impfung auf das gesamte Vorschulalter führte in den USA zu einem Rückgang der grippebezogenen Morbidität. Die Studie weist auch auf einen gewissen Herdeneffekt hin (Rückgang auch in anderen Altersgruppen).
Link zur Studie
Aktuelle BAG-Empfehlungen zur Impfung gegen die saisonale Grippe
(2010–2011)
CMAJ 2011;183:1025-1032 - Gatewood Hoen A et al.
23.09.2011 - gem