Impfung von Babys: Längere Nadel reduziert Lokalreaktionen bei gleicher Immunantwort

Die randomisierte, kontrollierte Studie wurde in 18 Allgemeinpraxen in England durchgeführt. 696 gesunde Säuglinge, die mit 2, 3 und 4 Monaten Schutzimpfungen erhielten, wurden eingeschlossen und bis zum 5. Monat beobachtet. Die Babys erhielten einen Kombinationsimpfstoff (Diphterie, Tetanus, Keuchhusten, Haemophilus influenza Typ B) und eine Serotyp C Meningokokken-Impfung.

Je nach zufälliger Gruppenzuteilung wurde eine der 3 Nadeln verwendet:

• Dicke, lange Nadel (23 Gauge/0.6 mm Durchmesser, 25 mm lang)
• Dünne, kurze Nadel (25 Gauge/0.5 mm Durchmesser, 16 mm lang)
• Dünne, lange Nadel (25 Gauge, 25 mm lang)

Primäre Endpunkte waren Lokal- und Allgemeinreaktionen bis 3 Tage nach jeder Einzeldosis (Berichte der Eltern) sowie Titer für Diphterie, Tetanus, H. influenzae Typ B und Neisseria meningitidis 4-6 Wochen nach der 3. Teilimpfung.

Mit der langen, dicken Nadel traten weniger Lokalreaktionen auf als mit der kurzen, dünnen Nadel (Diphterie-, Tetanus-, Pertussis- und H. influenza-Impfstoff). Bei jedem 6. bis 8. Kind konnte dadurch eine Lokalreaktion in den ersten 3 Tagen nach Impfung vermieden werden. Signifikant weniger Säuglinge, die mit der langen Nadel geimpft wurden, zeigten eine schwerere Lokalreaktion. Durch die Verwendung der langen, dicken Nadel wurde keine geringere Immunantwort gegenüber der dünnen, kurzen Nadel erzielt. Dies galt für Meningokokken und Diphterie, nicht aber für H. influenza und Tetanus, obwohl keine ersichtliche Evidenz für eine geringere Immunantort bestand. Zwischen den beiden gleich langen Nadeln mit unterschiedlicher Dicke bestand lediglich ein geringer Unterschied bezüglich Lokalreaktionen oder Immunantwort.

Konklusion der Autoren: Bei der Impfung von Säuglingen traten bei jeder Teilimpfung mit den beiden längeren Nadeln (25 mm) signifikant weniger Lokalreaktionen auf bei gleicher Immunogenität gegenüber der Impfung mit der kurzen Nadel (16 mm).

Link zur Studie