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Idiopathische Fazialisparese: Kortison wirkt, Virostatika nicht

Kortikosteroide gehören zur Therapie der ersten Wahl bei einer idiopathischen Fazialisparese. Auch Virostatika werden häufig dagegen eingesetzt, da Herpesviren als Auslöser in Verdacht stehen. Die Wirksamkeit beider Monotherapien und der Kombination davon wurde in dieser Studie untersucht.

551 Patienten mit einer idiopathischen Fazialisparese, die innerhalb von 72 Stunden nach Symptombeginn behandelt werden konnte, wurden in die randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie eingeschlossen. Je nach Studienarm erfolgte die Behandlung für 10 Tage wie folgt:

  • Prednisolon (25 mg zweimal täglich)
  • Acyclovir (400 mg fünfmal täglich)
  • Prednisolon plus Acyclovir
  • Placebo

Primärer Endpunkt war die Verbesserung der Symptomatik der Fazialisparese, gemessen an der House-Brackmann Skala. Sekundäre Endpunkte waren Lebensqualität, Erscheinungsbild und Schmerzen.

 

Von 496 Patienten waren vollständige Follow up Daten vorhanden. Nach 3 Monaten hatte sich die Fazialisparese unter Prednisolon bei 83% vollständig zurückgebildet. Ohne Prednisolon waren es 63.6% (p<0.001). Unter Acyclovir waren es 71.2% gegenüber 75.7% ohne Acyclovir (p=0.50). Nach 9 Monaten betrugen die Heilungsraten mit Prednisolon 94.4% und 81.6% ohne Prednisolon (p<0.001), respektive 85.4% mit Acyclovir und 90.8% ohne Acyclovir (p=0.10). Unter der Kombinationsbehandlung lag die Rate nach 3 Monaten bei 79.7% (p<0.001) und nach 9 Monaten bei 92.7% (p<0.001). Bei den sekundären Endpunkten bestanden keine Unterschiede zwischen den Behandlungsgruppen. Ernsthafte Nebenwirkungen wurden keine beobachtet.

 

Konklusion der Autoren: Die Chance zur vollständigen Rückbildung einer idiopathischen Fazialisparese nach 3 und 9 Monaten wird durch die Prednisolongabe signifikant verbessert. Ein Nutzen durch Acyclovir – allein oder in Kombination mit Prednisolon – besteht nicht.

 

Link zur Studie

NEJM 2007;357:1598-1607 - Sullivan FM et al

22.10.2007 - gem

 
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