Hypersensitivität auf HPV-Impfstoff sehr selten
In Australien erhielten im Jahr 2007 alleine an zwei Allergiezentren mehr als 380'000 Schulmädchen den quadrivalenten HPV-Impfstoff zur Zervixkarzinomprävention. Kang und Kollegen unterzogen die medizinischen Daten von Mädchen mit vermuteter Hypersensitivitätsreaktion nach Impfung einer genauen Prüfung.
Die retrospektive Kohortenstudie wurde an zwei Allergiezentren in Victoria und Südaustralien durchgeführt. Die Studienautoren ermittelten die klinischen Daten sowie Informationen zu Hauttests (Prick und intradermale Applikation) von 35 Mädchen mit vermuteter Hypersensitivität auf den quadrivalenten HPV-Impfstoff.
Nach der Impfung von mehr als 380'000 Schulmädchen traten 35 Reaktionen auf, bei welchen eine Hypersensitivität auf den HPV-Impfstoff vermutet wurde. 25 dieser 35 Mädchen konnten weiter evaluiert werden. Bei 23 dieser 25 Mädchen (92%) trat die Reaktion nach der ersten Dosis – im Durchschnitt 90 Minuten nach Exposition - auf, bei der Hälfte der Mädchen in Form einer Urtikaria oder eines Angioödems. 2 Schulmädchen erlitten eine anaphylaktische Reaktion. Der Prick-Hauttest mit dem quadrivalenten Impfstoff war bei allen 19 getesteten Mädchen negativ, in einem Fall zeigte sich ein positiver intradermaler Hauttest. 17 von 18 Mädchen vertrugen die erneute Impfstoffexposition, eines reagierte Stunden nach Impfung mit einer mässig ausgeprägten Urtikaria. Lediglich bei 3 der 25 evaluierbaren Schulmädchen wurde eine mögliche Hypersensitivität auf den quadrivalenten HPV-Impfstoff postuliert.
Konklusion der Autoren: Eine echte Hypersensitivität auf den quadrivalenten HPV-Impfstoff scheint sehr selten zu sein und die meisten Mädchen vertragen eine erneute Exposition gut.
Link zur Studie
BMJ 2008;337:a2642 - Kang LW et al
12.12.2008 - dde