Homocystein-Reduktion und Thromboembolierisiko
Erhöhte Homocysteinspiegel sind mit einem erhöhten Thromboembolie-Risiko assoziiert. Folgende Studie hat untersucht, ob die Senkung des Homocysteinspiegels mit Vitaminen dieses Risiko reduzieren kann.
Die Autoren haben eine sekundäre Daten-Analyse der randomisierten, placebokontrollierten HOPE-2 Studie vorgenommen. An HOPE-2 nahmen 5'522 über 55-jährige Patienten mit bekannter kardiovaskulärer Krankheit oder Diabetes mellitus plus mindestens einem weiteren Risikofaktor teil. Während 5 Jahren nahmen die Patienten täglich entweder 2.5 mg Folsäure, 50 mg Vitamin B6 und 1 mg Vitamin B12 oder Placebo ein. Endpunkt dieser Analyse war das Auftreten einer symptomatischen, objektivierten tiefen Venenthrombose oder einer Lungenembolie.
Unter den Vitaminen sank der Homocysteinspiegel um 2.2 µmol/l, in der Placebogruppe stieg die Konzentration um 0.8 µmol/l an. Während 5 Jahren trat bei 88 Patienten eine Thromboembolie auf. Das Risiko für eine tiefe Venenthrombose oder eine Lungenembolie war in beiden Gruppen praktisch gleich hoch (0.35 pro 100 Personenjahre).
Konklusion der Autoren: Die Senkung des Homocysteinspiegels durch Folsäure, Vitamin B6 und Vitamin B12 führte nicht zu einer Reduktion des Thromboembolierisikos.
Link zur Studie
Ann Intern Med 2007;146:761-767 - Ray JG et al
05.06.2007 - dde