H. pylori: Mehr Eradikationen mit Sequenztherapie – eine Metaanalyse
Die bisher empfohlene Standardtherapie zur H. pylori-Eradikation bringt in bis zu einem Viertel der Fälle nicht den gewünschten Erfolg. Eine Sequenztherapie könnte gemäss dieser Metaanalyse die Eradikationsrate verbessern.
Medline, Embase (1981 bis Oktober 2007), Cochrane Central Register of Controlled Trials und Google Scholar wurden zur Studiensuche herangezogen; PubMed und Ovid dienten als Suchmaschinen. Gesucht wurde nach randomisierten, kontrollierten Studien, die eine Sequenztherapie mit der Standardtherapie zur Eradikation bei Patienten mit nachgewiesener H. pylori-Infektion verglichen. 3 voneinander unabhängige Reviewer beurteilten die Qualität der Studien und extrahierten die Daten.
Eine Sequenztherapie führte bei 93.4%, die Standardtherapie bei 76.9% der Patienten zu einer Eradikation (10 Studien mit insgesamt 2'747 Teilnehmern; relative Risikoreduktion: 71%, absolute Risikoreduktion: 16 Prozentpunkte). Die Compliance war in beiden Gruppen vergleichbar: 97.4% für Sequenztherapie und 96.8% für Standardtherapie. In den Subgruppenanalysen (stratifiziert nach Studienqualität, Raucherstatus, Dyspepsie oder peptischem Ulcus, Clarithromycin- und/oder Imidazol-Resistenzen, Dauer der Trippeltherapie, Diagnostik) war die Sequenztherapie der Standardtherapie überlegen. Die Nebenwirkungsprofile der beiden Strategien unterschieden sich nicht wesentlich voneinander.
Konklusion der Autoren: Eine Sequenztherapie scheint der bisher empfohlenen Standardtherapie zur Eradikation von H. pylori bei zuvor unbehandelten Patienten überlegen zu sein.
Link zur Studie
Ann Intern Med 2008, Early online release am 20 Mai - Jafri NS et al
20.05.2008 - gem