Gonarthrose: Diät plus Sport entlastet das Knie
Übergewicht ist der wichtigste beeinflussbare Faktor bei der Entstehung einer Kniearthrose (Gonarthrose). Wenn stark übergewichtige Menschen mit bereits symptomatischer Kniearthrose ihr Gewicht reduzieren - am besten mit Diät plus Sport - können sie mit einer klinischen Besserung und einer Reduktion der Entzündungsparameter rechnen. Dies ergab die im JAMA publizierte IDEA-Studie.
An der 18-monatigen IDEA-Studie (Intensive Diet and Exercise for Arthritis) beteiligten sich 399 ältere Erwachsene (55 Jahre oder älter), die übergewichtig bzw. fettleibig waren (BMI 27-41) und an einer radiographisch gesicherten Kniearthrose mit Schmerzen litten. Alle Teilnehmer nahmen an einem Diät- und/oder Trainingsprogramm teil, mit dem Ziel einer Reduktion des Körpergewichts um 10%. Primäre Endpunkte waren die Kompressionskraft auf das Knie und die Reduktion des Entzündungsparameters Interleukin-6). Weitere Endpunkte waren Schmerzen (0-20 Punkteskala), Funktion (0-68 Punkteskala), Beweglichkeit und Lebensqualität (0-100 Punkteskala).
Nach 18 Monaten lag die mittlere Gewichtsreduktion mit Diät plus Sport bei 10.6 kg (11.4% des KG) gegenüber 8.9 kg (9.5%) mit Diät ohne Sport und 1.8 kg (2%) mit Sport ohne Diät. Die mediane Kompressionskraft war am Ende in der Diätgruppe um 200 Newton signifikant niedriger als in der Sportgruppe (2487 vs. 2687 Newton, p=0.007). Das Interleukin-6 lag in der Gruppe mit Diät plus Sport und in jener mit Diät ohne Sport niedriger (jeweils 2.7 pg/ml) als in der Gruppe mit Sport ohne Diät (3.1 pg/ml). Die Teilnehmer mit Diät plus Sport hatten weniger Knieschmerzen und eine bessere Funktion sowie eine bessere Lebensqualität verglichen mit den beiden anderen Gruppen.
Fazit der Autoren: Übergewichtige Erwachsene mit Kniearthrose verloren mit Diät plus Sport bzw. nur mit Diät mehr an Gewicht und erreichten eine deutlichere Reduktion des Entzündungsparameters Interleukin 6 als Teilnehmer mit Sport ohne Diät. Die Kompressionskraft auf das Knie war in der Diätgruppe deutlich niedriger als in der Sportgruppe.
Link zur Studie
JAMA. 2013;310(12):1263-1273 - Messier SP et al.
11.10.2013 - gem