Ginkgo biloba ist nicht effektiv zur Prävention der akuten Höhenkrankheit
Ab 2000 m ü. M. kann eine akute Höhenkrankheit auftreten, dies auf Grund einer fehlenden physiologischen Adaptation zum hyperbaren Sauerstoffmangel. Die präventive Einnahme von Acetazolamid (Diamox®) ist effektiv zur Vermeidung der Höhenkrankheit. Dieselbe Wirkung wurde Ginkgo biloba zugesprochen (Resultate kleinerer randomisierter Studien). Diese Studie ging jenen nicht eindeutigen Resultaten nach.
Die Studie wurde prospektiv, doppelblind, randomisiert und placebokontrolliert durchgeführt. Die Studienteilnehmer wurden im Mount Everest Basiscamp (4'280 m oder 4'358 m) zwischen Oktober und November 2002 aquiriert und bis auf 4'928 m kontrolliert. 614 gesunde, nicht-nepalesische Männer und Frauen wurden randomisiert, entweder zu Ginkgo, Acetazolamid, einer Kombinaton von Ginkgo und Azetazolamid oder Placebo. 3-4 Dosierungen mussten vor dem weiteren Anstieg eingenommen worden sein. Der primäre Endpunkt war der “Lake Louise acute mountain sickness score” > 3 (Kopfschmerzen und ein anderes Symptom). Sekundäre Endpunkte beinhalteten den Blut-Sauerstoffgehalt, den Schweregrad der Höhenkrankheit (Lake Louise scores > 5), die Kopfschmerzinzidenz und den Schweregrad der Kopfschmerzen.
Zwischen Ginkgo und Placebo gab es für alle Endpunkte keine signifikanten Unterschiede. Die Gruppe mit Azetazolamid profitierte von dem Medikament (Inzidenz für Höhenkrankheit in der Placebogruppe 34%, in der Azetazolamidgruppe 12%, in der Ginkgogruppe 35%, in der Kombinationsgruppe 12%). Eine höhergradige Höhenkrankheit bestand bei 18% in der Placebogruppe, bei 3% in der Azetazolamidgruppe, bei 18% in der Ginkgogruppe und bei 7% in der Kombinationsgruppe.
Konklusion der Autoren: Ginko ist nicht effektiver als Placebo zur Prävention einer Höhenkrankheit. Azetazolamid 250 mg 2x/d ist sinnvoll zur Prävention einer Höhenkrankheit.
Abstract
BMJ 2004;328:797 - J. Gertsch et al
05.04.2004 - undefined