Folsäure senkt Risiko für Spaltbildungen des Gesichts
Folsäure kann in der Frühschwangerschaft bekannterweise kindliche Neuralrohrdefekte verhindern. Wilcox und Kollegen evaluierten nun die Bedeutung der Folsäure-Supplementierung zur Prävention von Spaltbildungen des Gesichts beim Neugeborenen.
573 Neugeborene mit Spaltbildungen des Gesichts (377 mit Lippenspalten mit oder ohne Gaumenspalten, 196 mit Gaumenspalten) und 763 Kinder ohne Spaltbildungen (Kontrollgruppe) wurden in die bevölkerungsbasierte Fall-Kontroll-Studie eingeschlossen. Die Autoren berechneten die Assoziation zwischen Spaltbildungen des Gesichts und der zusätzlichen Einnahme von Folsäure (Folsäure-Supplementierung), Multivitaminpräparaten und folatreicher Ernährung in der Frühschwangerschaft.
Die Folsäure-Supplementierung in der Frühschwangerschaft (400 µg pro Tag) senkte das Risiko für isolierte Lippenspalten mit oder ohne Gaumenspalte um 39% (OR 0.61, bereinigt auf Multivitamineinnahme, Rauchen und andere Störfaktoren). Unabhängig von der Folsäure-Supplementierung war eine Ernährung reich an Obst, Gemüse und anderen folathaltigen Nahrungsmitteln mit einer leichten Risikoreduktion assoziiert (OR 0.75). Das geringste Risiko für Lippenspalten bestand bei Frauen mit folatreicher Ernährung, Folsäure-Supplementierung und Multivitamineinnahme (OR 0.36). Auf das Risiko für Gaumenspalten allein hatte die Folsäure-Supplementierung keinen Einfluss (OR 1.07).
Konklusion der Autoren: Folsäure-Supplementierung in der Frühschwangerschaft scheint das Risiko für Spaltbildungen des Gesichts (Lippenspalten mit oder ohne Gaumenspalten) um etwa einen Drittel zu senken. Andere Vitamine und eine folatreiche Ernährung haben eine zusätzliche risikoreduzierende Wirkung.
Link zur Studie
BMJ 2007;334:464 - Wilcox AJ et al
05.03.2007 - gem