Fludarabin plus Cyclophosphamid als neuer Standard bei CLL
Frühere Studien zeigten gute Ansprechraten von Patienten mit einer chronisch lymphatischen Leukämie (CLL) auf die Kombinationstherapie mit Fludarabin und Cyclophosphamid. Eine randomisierte Studie hat nun den Effekt der Kombinationstherapie auf Remissionsfreiheit, Progression und Überleben untersucht.
777 Patienten mit einer therapiebedürftigen CLL wurden in die randomisierte, kontrollierte Studie eingeschlossen und mit einer von drei Medikationen therapiert: Entweder erhielten die Teilnehmer 6 Zyklen Fludarabin (n=194), 6 Zyklen Fludarabin plus Cyclophosphamid oder 12 Zyklen Chlorambucil. Endpunkte waren Gesamtüberleben, Ansprechraten, progressionsfreies Überleben, Nebenwirkungen und Lebensqualität.
Das Gesamtüberleben (primärer Endpunkt) war in den drei Gruppen nicht signifikant unterschiedlich. Die Gesamtansprechraten betrugen:
- 94% mit Fludarabin plus Cyclophosphamid (komplettes Ansprechen [CR] 38%)
- 80% mit Fludarabin alleine (CR 15%)
- 72% mit Chlorambucil (CR 7%)
Damit waren die Fludarabin enthaltenden Regimes signifikant effektiver als Chlorambucil und die Kombinationstherapie signifikant wirksamer als die Monotherapie mit Fludarabin. Das progressionsfreie 5-Jahresüberleben betrug:
- 36% mit Fludarabin plus Cyclophosphamid
- 10% mit Fludarabin alleine
- 10% mit Chlorambucil
Die Kombination Cyclophosphamid plus Fludarabin war in allen Alters- und Prognosegruppen signifikant wirksamer als die beiden Monotherapien. Neutropenien und Hospitalisationstage waren in der Kombinationstherapiegruppe häufiger, hingegen traten weniger hämolytische Anämien auf. Die Lebensqualität war bei den Respondern besser als bei den Non-Respondern.
Konklusion der Autoren: Fludarabin plus Cyclophosphamid sollte bei therapiebedürftiger CLL als Standard-Chemotherapieregime empfohlen werden.
Lancet 2007;370:230-239 - Catovsky D et al
23.07.2007 - dde