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Fingolimod (FTY720) bei schubförmiger Multipler Sklerose

Die Autoren untersuchten die Wirkung von Fingolimod, einem neuen immunmodulierenden Agens, bei Patienten mit schubförmig verlaufender Multiplen Sklerose (MS).

Fingolimod (FTY720) ist ein oral einzunehmender Sphingosin-1-Phosphatrezeptor Modulator (Superagonist), welcher nach Einnahme zu einer Reduktion der Sphingosin-Rezeptoren auf Thymozyten und Lymphozyten führt. Dies bewirkt, dass die Lymphozyten nicht aus den sekundären Lymphgeweben in die Peripherie abgegeben werden, sondern in den Lymphknoten verbleiben. Die periphere Lymphozytenanzahl wird dadurch reduziert und dadurch die Rezirkulation der Lymphozyten ins zentralnervöse System. In Tier-Modell-Studien beugte Fingolimod dem Ausbruch einer Multiplen Sklerose vor und reduzierte bestehende neurologische Defizite.

 

In die placebokontrollierte Studie wurden 281 Patienten randomisiert. Sie erhielten oral verabreicht einmal täglich entweder Fingolimod 1.25 mg, Fingolimod 5.0 mg oder Placebo. Bei Studieneinschluss und monatlich bis zum Monat 6 wurden Magnetresonanz- und klinische Untersuchungen (MRI) durchgeführt. Der primäre Endpunkt war die totale Anzahl Gadolinium-verstärkter Läsionen (MRI: T1-gewichtete Aufnahmen) bis in den Monat 6. In der Extensionsstudie (Monat 7 – 12), wo die Patienten und die Untersucher die Fingolimod-Dosierung nicht kannten und die Placebogruppe auf Fingolimod wechselte, wurden die Läsionen ebenfalls gesucht.

 

Total beendeten 255 Patienten die Hauptstudie (6 Monate). Die mediane Anzahl der Läsionen war unter Fingolimod 1.25 mg (1 Läsion) und 5 mg (3 Läsionen) signifikant tiefer als unter Placebo (5 Läsionen). Die jährliche Rückfallsrate betrug in der Placebogruppe 0.77, in der Fingolimodgruppe 1.25 mg war sie 0.35, in der mit 5 mg 0.36.

Die Extensionsstudie beendeten 227 Patienten. Die Anzahl Läsionen und auch die Rückfallrate war in beiden Fingolimodgruppen tief. Bei den Patienten, die initial unter Placebo standen und erst in der Extensionsphase auf Fingolimod wechselten, nahmen die Läsionen und die Schubrate ebenfalls ab.
Folgende Nebenwirkungen wurden dokumentiert: Nasopharyngitis, Dyspnoe, Kopfschmerzen, Diarrhoe und Erbrechen. Klinisch asymptomatische Alanin-Aminotransferaseerhöhungen traten unter Fingolimod (beide Dosierungen) öfters auf als unter Placebo (12% versus 1%). Bei einem Patienten mit Fingolimod 5 mg wurde ein reversibles posteriores Encephalopathiesyndrom beobachtet. Zudem assoziierte Fingolimod mit einer initialen Reduktion der Herzfrequenz und einer leichten Reduktion des forcierten exspiratorischen 1-Sekundenvolumens.

 

Konklusion der Autoren: Fingolimod reduzierte die Anzahl im MRI dargestellten Läsionen respektive die klinische Krankheitsaktivität bei Patienten mit schubförmiger MS signifikant im Vergleich zu Placebo.

 

Link zur Studie

 

NEJM 2006; 355:1124-1140 - Kappos L et al

14.09.2006 - undefined

 
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