Effekt von Fibraten auf kardiovaskuläre Ereignisse
Fibrate haben im Vergleich zu Statinen eine stärkere Wirkung in Bezug auf die Senkung der Triglyceride und auf die Erhöhung des HDL-Cholesterins. In einer Metaanalyse haben Jun und Kollegen evaluiert, wie sich die Verabreichung von Fibraten auf kardiovaskuläre Ereignisse auswirkt.
Medline, Embase und Cochrane Library dienten als Datenquellen für die Review und Metaanalyse. Eingeschlossen wurden randomisierte Studien, welche den Effekt von Fibraten auf kardiovaskuläre Outcomes im Vergleich zu Placebo untersuchten. Spezifische Endpunkte waren schwere kardiovaskuläre Ereignisse, koronare Ereignisse, Hirnschlag, Herzinsuffizienz, Tod, Albuminurie und Nebenwirkungen.
18 Studien mit insgesamt 45'000 Teilnehmern qualifizierten für die Metaanalyse. Während des Follow-ups der Studien traten 2870 schwere kardiovaskuläre Ereignisse, 4552 koronare Ereignisse und 3880 Todesfälle auf. Die Einnahme von Fibraten reduzierte das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse um 10% (p=0.048) und das Risiko für ein koronares Ereignis um 13% (p<0.001). Hirnschläge und Mortalität wurden durch die Fibrateinnahme nicht signifikant beeinflusst. Das Risiko für eine Progression einer Albuminurie war unter Fibraten um 14% geringer als unter Placebo. Ernsthafte Nebenwirkungen waren im Vergleich zu Placebo nicht signifikant häufiger, allerdings trat gehäuft eine Erhöhung des Serumkreatinins auf.
Konklusion der Autoren: Fibrate reduzieren das Risiko für kardiovaskuläre und insbesondere koronare Ereignisse. Von Fibraten könnten vor allem Hochrisikopatienten mit kombinierter Dyslipidämie profitieren, so die Autoren.
Lancet 2010;375:1875-1884 - Jun M et al
02.06.2010 - dde