Diabetes Typ 2: Intensivierte Blutzuckerkontrolle versus Standardtherapie
In wie weit eine intensivierte Blutzuckerkontrolle bei Typ 2-Diabetikern kardiovaskuläre Ereignisse und die Gesamtmortalität im Vergleich zur Standardtherapie beeinflusst, ist unklar. Eine im Lancet publizierte Metaanalyse ging dieser Frage nach.
Die Autoren wählten 5 prospektive, randomisierte Studien mit insgesamt 33'040 Patienten, welche eine intensivierte Blutzuckerkontrolle mit Standardtherapie bezüglich kardiovaskulärer Ereignisse (nicht tödlicher Myokardinfarkt (MI), tödlicher oder nicht tödlicher MI bei KHK, Hirnschlag) und Gesamtmortalität verglichen.
Der Follow-up umfasste 163'000 Personenjahre. Insgesamt traten 1'497 nicht tödliche MI, 2'318 tödliche oder nicht tödliche MI bei KHK, 1'127 Hirnschläge und 2'892 Todesfälle jeglicher Ursache auf. Unter intensivierter Blutzuckerkontrolle war das mittlere HbA1c um 0.9% niedriger als unter Standardtherapie. Die intensivierte Blutzuckerkontrolle reduzierte das Risiko für nicht tödliche MI um 17% und dasjenige für koronare Ereignisse um 15%. Kein wesentlicher Unterschied bestand bezüglich Hirnschlagrisiko (HR 0.93) oder Gesamtmortalität (HR 1.02).
Konklusion der Autoren: Die intensivierte Blutzuckerkontrolle reduzierte gegenüber der Standardtherapie das koronare Risiko, ohne die Gesamtmortalität zu erhöhen.
Lancet 2009;373:1765-1772 - Ray KK et al.
22.05.2009 - gem