Breite Thromboseprophylaxe mit Fondaparinux
Fondaparinux, ein selektiver Hemmer des Gerinnungsfaktors Xa, reduziert thromboembolische Ereignisse nach orthopädischen Eingriffen gemäss einer Metaanalyse signifikant. Ob dies auch für medizinische Patienten mit einem erhöhten Thromboembolierisiko gilt haben nun die Autoren einer im BMJ publizierten, randomisierten Studie untersucht.
849 über 60 Jahre alte Patienten, welche aufgrund einer Herzinsuffizienz, einer respiratorischen Erkrankung bei vorbestehender Lungenpathologie, einem akuten Infekt oder einer sonstigen entzündlichen Erkrankung hospitalisiert wurden, konnten in die randomisierte Studie eingeschlossen werden. Die vorgesehene Bettlägrigkeit musste mindestens 4 Tage betragen. Entweder erhielten die Patienten während bis zu 15 Tagen täglich 2.5 mg Fondaparinux oder Placebo. Primärer Endpunkt war eine symptomatische oder in der routinemässig durchgeführten Venographie dargestellte venöse Thrombose respektive Embolie. Sekundäre Endpunkte waren Blutungen und Tod. Der Follow-up betrug ein Monat.
Die Daten von 644 Patienten konnten schliesslich ausgewertet werden. Die Rate thromboembolischer Ereignisse betrug in der Fondaparinuxgruppe 5.6%, in der Placebogruppe 10.5% (relative Risikoreduktion: 46.7%). Symptomatische Thromboembolien traten unter Fondaparinux keine auf, unter Placebo 5 (p=0.029). Schwerere Blutungen waren in beiden Gruppen gleich häufig (0.2%). Nach einem Monat waren in der Fondaparinuxgruppe 14 Patienten verstorben, in der Placebogruppe deren 25.
Konklusion der Autoren: Fondaparinux reduziert das Risiko für symptomatische und asymptomatische thromboembolische Ereignisse bei akutmedizinischen Patienten signifikant.
Link zur Studie
BMJ 2006;332:325-329 - AT Cohen et al
14.02.2006 - dde